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Antwort auf die mündliche Anfrage zu: Besenderung von Wölfen in Munster (Teil 2)

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat namens der Landesregierung auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Marco Genthe, Dr. Stefan Birkner, Dr. Gero Hocker und Jörg Bode (FDP) geantwortet.

Vorbemerkung der Abgeordneten

Aus der Besenderung zweier Wölfe in Munster ergeben sich einige Nachfragen.

1. Sind die besenderten Wölfe aus dem Munsteraner Rudel schon geschlechtsreif, und suchen sie sich neue Territorien oder sind sie standorttreu?

2. Gelten Wölfe, die heimische Arten wie beispielsweise das reinrassische europäische Muffelwild in der Göhrde verdrängen, dort als invasive Art?

3. Gilt ein Wolf, der gelernt hat, dass Weidevieh einfacher zu erbeuten ist als Wildtiere, als auffällig, oder ist dies Ergebnis der natürlichen Evolution und somit hinzunehmen?

Minister Wenzel beantwortete die Anfrage namens der Landesregierung:

1. Sind die besenderten Wölfe aus dem Munsteraner Rudel schon geschlechtsreif, und suchen sie sich neue Territorien oder sind sie standorttreu?

Wölfe werden mit ca. 22 Monaten geschlechtsreif. Die beiden besenderten Wölfe sind derzeit etwa 21 Monate alt. Es kann keine sichere Aussage darüber getroffen werden, ob die beiden Tiere bereits geschlechtsreif sind.

Aus den Senderdaten bis zum 20.12.2015 (Rüde) bzw. 03.11.2015 (Fähe) ist ersichtlich, dass die beiden besenderten Wölfe kurzfristige Ausflüge außerhalb des elterlichen Territoriums machen. Vor allem der Rüde macht vermehrt Ausflüge in das weitere Umfeld des Elternrevieres. Die Fähe machte nur wenige solche weiten Ausflüge. Beide besenderten Tiere konnten auch später noch in ihrem Elternterritorium nachgewiesen werden. Sie sind also noch standorttreu.

2. Gelten Wölfe, die heimische Arten wie beispielsweise das reinrassische europäische Muffelwild in der Göhrde verdrängen, dort als invasive Art?

Nein.

3. Gilt ein Wolf, der gelernt hat, dass Weidevieh einfacher zu erbeuten ist als Wildtiere, als auffällig, oder ist dies Ergebnis der natürlichen Evolution und somit hinzunehmen?

Ein Wolf unterscheidet nicht zwischen Wildtieren und Weidevieh als Beute. Es ist sein im Zuge seiner langen artspezifischen Evolution erworbenes natürliches Verhalten, dem ökonomischen Prinzip folgend, leichter zu erbeutende Tiere eher zu reißen als schwerer zu erbeutende Tiere. Unzureichend, oder gar nicht gegen Angriffe von Beutegreifern gesicherte Kleinwiederkäuer wie Schafe oder Ziegen sind eine solche leichte Beute.

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.02.2016

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