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Fachgespräch des Umweltministeriums mit Landwirten in Brüssel: Niedersachsen erstellt Plan für Gänsemanagement – Guten Erhaltungszustand der Arten und landwirtschaftliche Produktion sichern

Auf Einladung der Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Almut Kottwitz haben sich am gestrigen Donnerstag (04.02.2016) in Brüssel Vertreter der Landwirtschaft und der Europäischen Kommission zu einem Fachgespräch über Möglichkeiten für ein Gänsemanagement in der Region Weser-Ems getroffen. An der Beratung nahmen die Vorsitzenden der Landvolkverbände Friesland und Wesermarsch sowie des Landwirtschaftlichen Hauptvereins für Ostfriesland teil.

Die Besuchergruppe erläuterte die aktuelle Situation und die Probleme der Landwirtschaft mit den Grau- und Nonnengänsen im niedersächsischen Küstengebiet und berichtete von einer steigenden Zahl von Nonnengänsen und einer längeren Verweildauer, die auch zu Einschränkungen bei der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen führen würden. Das Ziel war es, Maßnahmen zu erörtern, die sowohl der Landwirtschaft helfen, als auch im Einklang mit den Brüsseler Naturschutzrichtlinien stehen.


Als Ergebnis des Fachgesprächs wurde vereinbart:

Für die unter Naturschutz stehenden Nonnengänse werden Managementpläne mit Maßnahmen erstellt, die auf einen guten Erhaltungszustand der Art hinzielen.
Dazu können auch Maßnahmen zur Begrenzung der Population, entsprechend Artikel 9 der Vogelschutzrichtlinie, gehören. Hierin ist geregelt, dass, wenn beispielsweise eine landwirtschaftliche Produktion durch die Schäden quasi nicht mehr möglich ist, auch in ausgewiesenen Schutz­gebieten im Einzelfall die Begrenzung der Bestände veranlasst werden kann.

Auch im Hinblick auf internationale Abkommen werden für die Grau- und Nonnengänse entsprechende Managementpläne gefordert.

Gleichzeitig wird sich Niedersachsen dafür einsetzen, dass sich die deutschen Küstenländer verstärkt an der Umsetzung des internationalen Abkommens zur Erhaltung der afrikanisch-eurasischen wandernden Wasservögel (AEWA) beteiligen. Darin sind für die Nonnengänse Managementpläne zwingend vorgesehen.

Zusammenfassend stellte Umweltstaatssekretärin Kottwitz fest: „Niedersachsen wird für den gesamten Küstenbereich einen Managementplan erarbeiten, der den guten Erhaltungs­zustand der betroffenen Arten auf Dauer sichert und in dem auch die Möglichkeiten zur nachhaltigen Kontrolle der Population der Nonnengänse geprüft werden, sodass in dem Gebiet eine für die Landwirtschaft tragfähige Produktion weiter ermöglicht werden kann.“

Da sowohl in den Niederlanden als auch in Dänemark ähnliche Probleme bestehen, soll dieser Plan in der Trilateralen Wattenmeerkonferenz abgestimmt werden.

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.02.2016
zuletzt aktualisiert am:
10.02.2016

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