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Klimawandel belastet auch Niedersachsen - Umweltminister Wenzel fordert auch von der Bundesregierung mehr Ehrgeiz zur Überwindung der deutschen Klimaschutz-Lücken

Pressemitteilung 110/2015

"Erheblicher Handlungsbedarf" erwächst nach Einschätzung des Niedersächsischen Umweltministers Stefan Wenzel aus den Ergebnissen einer neuen Studie des Bundesumweltamtes zu den Folgen des Klimawandels. "Auch für Niedersachsen drohen drastische Auswirkungen", sagte Wenzel am Dienstag (heute) in Hannover. "Die Landwirtschaft wird es zuerst spüren. Mehr Winterregen, trockenere Sommer, verstärkte Bodenerosion, mehr Extremwetter, mehr Hitzetage, mehr Starkregen. Selbst Tornados seien nach Erfahrungen in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern offenbar nicht ausgeschlossen." Wenzel teilt die Einschätzung von Bundesumweltministerin Hendricks, dass mit dem sich abzeichnenden Temperaturanstieg auch erhöhte Gesundheitsrisiken für die Menschen, problematische Auswirkungen auf die Tier- und Pflanzenwelt und neue Herausforderungen für die heimische Wirtschaft und für die Energieproduktion verbunden sind. Speziell für Niedersachsen kommen noch die besonderen Gefahren für den Küstenschutz und durch Hochwasser im Binnenland hinzu.

"In der Analyse sind wir uns mit der Bundesregierung einig", sagte der Minister. "Bei den Konsequenzen allerdings zeigt sich die große Koalition kraftlos." Mit den bislang vorliegenden Maßnahmekatalogen werde das zentrale Klimaschutzziel nicht erreicht. Schon bei dem Versuch 22 Mio. Tonnen bei der Kohleverstromung einzusparen erweise sich die große Koalition als energiepolitisches Leichtgewicht. Dabei liege die Latte ohnehin zu tief. Der Klimabeitrag könne die Wirkung des europäischen Emissionshandels verstärken. Bei Energieeinsparung und Energieeffizienz komme vom Bund viel zu wenig.

Wenzel: "Nichthandeln wird beim Klimaschutz richtig teuer. Der Klimawandel ist Realität, und wenn wir nicht wollen, dass Natur, Landwirtschaft, Wälder und unsere ganze Heimat Erde weiterhin irreparabel Schaden nimmt, muss der Klimaschutz weltweit verstärkt werden.“ Deutschland verfüge über das Know-how und eine große Unterstützung aus Wirtschaft und Bevölkerung für den Umbau der Energieversorgung. "Wir können Weltmeister bei Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien werden - wenn die Bundesregierung in ihren Strategien und Beschlüssen endlich die verzagte Haltung ablegen würde!"

Große Hoffnung verbindet der Minister mit dem Bewusstseinswandel in den Kommunen. Lokale Klimaagenturen und engagierte Stadtwerke seien auf dem besten Weg, Vorbilder für das gesamtstaatliche Handeln zu werden. Die vom Land Niedersachsen gemeinsam mit dem Bundesumweltministerium durchgeführte Internationale Kommunale Klimakonferenz Anfang Oktober in Hannover werde davon ein "beredtes Zeugnis" ablegen. Wenzel: Global denken und lokal handeln, passt hier besser denn je!"

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erstellt am:
26.05.2015

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