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Niedersächsischer Staatspreis für Architektur 2018 geht an Hafven, Coworking und Maker¬space, Hannover

Bauminister Olaf Lies zeichnete das Berliner Büro Berliner Mensing Timofticiuc Architekten und die Plimo GmbH & Co. KG, Hannover am 14. Juni im Niedersächsischen Landtag aus


Hannover: Mensing Timofticiuc Architekten aus Berlin wurden am 14. Juni in Hannover gemeinsam mit ihrem Bauherrn, der Plimo GmbH & Co. KG aus Hannover, mit dem Niedersächsischen Staatspreis für Architektur 2018 für ihr Projekt Hafven, Coworking und Makerspace, Hannover ausgezeichnet. Die Jury unter Leitung des Frankfurter Architekten Prof. Michael Schumacher betonte, dass in einer durch Technologie völlig veränderten Lebens- und Arbeitswelt der Mut zu sowohl inhaltlich als auch formal neuer und eigenwilliger Architektur an einem sehr zentralen, aber unwirtlichen Ort der Stadt gerade auch durch den Staat belohnt werden müsse. Hier seien markante Räume definiert worden, die Raum lassen für das nicht Planbare, bei dem Kopf und Hand, Denken und Ausprobieren wieder unmittelbar durch die Architektur angesprochen würden. Der Staatspreis steht in diesem Jahr unter dem Titel „Bauen für Wirtschaft und Verwaltung.“

Niedersachsens Bauminister Olaf Lies überreichte den Preis am Donnerstagabend in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtags. „Alle von der Jury ausgewählten Objekte sind Beispiel für gute Architektur und Städtebau. Sie stärken die Baukultur in Stadt und Land und entwickeln diese qualifiziert weiter. Das verdeutlicht auch die von mir stark wahr genommene gesellschaftliche Relevanz des Wettbewerbs. Insbesondere die Auswahl der Nominierungen zeigt, wie vielschichtig sich verändernde Arbeitswelten in der Architektur widerspiegeln können“, lobte der Minister die Qualität der Projekte.

Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen und selbst Jurymitglied, betonte: „Eine professionelle und wettbewerbsfähige Umgebung stellt heute, in Zeiten von Digitalisierung und Globalisierung, differenzierte Anforderungen an das Arbeitsumfeld. Zeitgemäße Architektur muss mit neuen Konzepten und Projekten darauf reagieren. Den ausgezeichneten Objekten ist dies beispielhaft gelungen: Sie dokumentieren, welch zukunftsweisende Ergebnisse bei guter interdisziplinärer Zusammenarbeit von Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadt­planern möglich sind.“

Der Staatspreis ist die höchste Architekturauszeichnung Niedersachsens und wird vom Land in Kooperation mit der Architektenkammer Niedersachsen vergeben. Die Jury hat den Preisträger aus 66 Bewerbungen in zwei Jurysitzungen und einer Exkursion ermittelt. Alle Bewerbungen waren am Tag der Preisverleihung in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtags ausgestellt. Die Ergebnisse werden jetzt in einer Dokumentation veröffentlicht und in einer Wanderausstellung an verschiedenen Standorten Niedersachsens gezeigt.

Aus dem Kreis der aus 10 Projekten bestehenden Engeren Wahl wurden neben dem Preisträger Hafven, Coworking und Makerspace, Hannover zwei weitere Projekte für den Staatspreis nominiert.

PREISTRÄGER

Hafven, Coworking und Makerspace, Hannover

Auszug Jurytext: „Das imposante Gebäude ist in Sichtbeton errichtet, unterbrochen von nach oben offenen schmalen Glasflächen. Durch das äußerliche Erscheinungsbild einer großen Halle ist es gelungen, die Vorstellung eines Industriebaus für unsere Zeit zu erreichen. […] Gerade die neuen Firmen und Produkte des Maker Movement, benannt als Kreativ- oder Innovationssektor, passen nicht in die herkömmlichen Kategorien der Wirtschaft. Ebenso wenig passen die benötigten Räume für diese Mischung aus Technologie, Forschung, Produktion und Vertrieb in ein traditionelles Bild. Dem unkonventionellen Konzept des Hafvens, dem auch die Architektur folgt, ist es gelungen, die Anforderungen für neues Arbeiten, besonders für alternative Arbeitsformen, umzusetzen.“

Entwurfsverfasser: Mensing Timofticiuc Architekten, Berlin Bauherrin: Plimo GmbH & Co. KG, Hannover

NOMINIERUNGEN

Solarlux Campus, Melle

Auszug Jurytext: „Das erklärte Ziel der Schaffung gleichermaßen qualitätvoller Arbeitsplätze für alle ist nicht zuletzt ein Zeichen der Wertschätzung für die Mitarbeiter, für deren Gewinnung und Kommunikation untereinander vielfältige Angebote geschaffen werden: vom Betriebsrestaurant ‚Kostbar‘ über Lounge-Bereiche bis zu Terrassen und Liegedecks an einer großen Wasserfläche. […] Das Unternehmen selbst bezeichnet seinen neuen Campus als ‚Gebaute Unternehmenskultur‘ – Glückwunsch: es stimmt!“

Entwurfsverfasser: DIA 179 German Industry Architecture GmbH, Berlin (Architekt / Generalplaner)

Weitere Beteiligte: Statix GmbH, Leipheim (Tragwerksplaner) / INNIUS GTD GmbH, Berlin (TGA) / DIA179 GmbH, Berlin (Fassadentechnik) / FAATZ Lichtberatung, Eckental (Lichtplaner) / DIA 179 mit GRAEF GmbH (Innenarchitektur) / Lützow 7 C. Müller J. Wehberg Garten- und Landschaftsarchitekten, Berlin (Landschaftsarchitektur) / INNIUS GTD GmbH, Berlin (Energieplaner) / hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH, Berlin (Brandschutzplaner) / Kaulich & Hofmann, Lappersdorf (Elektroplaner) / Wissel/Mai GbR, Sarstedt (Sprinklerplaner) / Klier und Partner, Glauchau (Tiefbauplaner) / Dr. Peter Kuczia mit Bartek Witkowski, Osnabrück (Bildende Bauten)

Bauherrin: Solarlux GmbH, Melle

Neubau Vollversorgermarkt, Oldenburg

Auszug Jurytext: „Es gelingt, im ungeordneten Kontext des Stadtteilzentrums von Oldenburg-Kreyenbrück einen neuen Identifikationspunkt für Anwohner und Kunden zu schaffen, der die Funktion eines klassischen Marktplatzes übernimmt. Die organisch beschwingte Gebäudekubatur ist dabei nicht willkürlich entstanden, sondern reagiert unmittelbar auf die natürlichen Gegebenheiten des Standortes. […] Bauherr und Architekten belegen eindrucksvoll, wie einprägsame Architektur städtebauliche Prozesse in Gang setzt und Orte für das gesellschaftliche Zusammenleben schafft. Es ist eine Neuinterpretation des lange vernachlässigten Bautypus ‚Supermarkt‘ gelungen.“

Entwurfsverfasser: Lars Frerichs. neun grad architektur, Oldenburg

Weitere Beteiligte: Linda Erstling (Ausschreibung) / Jochen Rehling (Projektentwickler) / Heiko Matthias (Projektarchitekt)

Bauherrin: M&L Grundstücksgesellschaft mbH, Oldenburg

Artikel-Informationen

erstellt am:
15.06.2018

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