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Runder Tisch beschäftigt sich mit Havarie der Glory Amsterdam Umweltminister Lies: „Sicherheit für Küstenregion muss weiter verbessert werden“

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies hat Konsequenzen aus der Havarie des Frachters Glory Amsterdam angekündigt. Im Rahmen eines von ihm initiierten Runden Tisches mahnte Minister Lies, die Sicherheit für die Küstenregion im Havariefall weiter zu verbessern. „Wir können froh sein, dass bei dem Unfall nicht mehr passiert ist, und ich bedanke mich beim Havariekommando für die geleistete Arbeit. Dennoch ist es wichtig, dass wir immer wieder genau prüfen, ob unsere Mittel und unsere Strukturen ausreichen, um Schäden für die Inseln und die Küsten zu vermeiden. Wir brauchen ein starkes Havariekommando, das personell und technisch bestens für den Notfall gerüstet ist“, sagte Lies.
Konkret forderte Lies eine Reihe von technischen Verbesserungen und nahm hier auch den Bund in die Pflicht. „Die Erkenntnisse, die wir heute bekommen haben, zeigen, dass wir bei der technischen Ausstattung Handlungsbedarf haben“, betonte Lies. Die derzeitigen Notschlepper müssten zügig durch neue und moderne Mehrzweckschiffe ersetzt werden. Um Schiffe sicher an die Leine nehmen zu können, müssten alle Notschlepper mit einem speziellen Bergungsanker ausgestattet werden. Parallel dazu müssten Schiffe verpflichtend mit sogenanntem Festpunkt/ Notschlepp-Geschirr ausgerüstet werden. „Bisher sind derartige Notschlepp-Festpunkte nur bei Tankern verpflichtend. Deutschland fordert seit 2006 eine Ausweitung dieser Regelung auf alle Schiffe, bisher ergebnislos. Das muss sich ganz dringend ändern. Wichtig ist allerdings auch, dass Schiffscrews das Notfallprozedere beherrschen“, sagte Lies.
Handlungsbedarf sieht Minister Lies auch bei der Personalausstattung des Havariekommandos: „Der etwa 30-köpfige Mitarbeiterbestand reicht nicht aus, um länger andauernde Einsatzlagen im 24-Stunden-Betrieb ohne Qualitätsverlust abzuarbeiten. Daher erwarte ich, dass der Bund in seinem Bereich die dort bereits erkannten personellen Defizite zügig behebt. Auch ich habe in meinem Geschäftsbereich eine Organisationsuntersuchung für den Teil des Havariekommandos bereits veranlasst.“
Minister Lies hatte Vertreter des Bundes, des Havariekommandos und der Insel- und Küstenkommunen zum Runden Tisch nach Aurich geladen. Ende Oktober 2017 war die Glory Amsterdam steuerlos zwischen Helgoland und den ostfriesischen Inseln herumgetrieben und vor Langeoog auf Grund gelaufen. Zur Zeit wird der Hergang des Seeunfalls und dessen Abwicklung vom Bund analysiert.

Artikel-Informationen

erstellt am:
19.01.2018
zuletzt aktualisiert am:
25.01.2018

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