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Runder Tisch Energiewende - Gutachten bestätigt: Niedersachsen kann bis 2050 komplett auf Erneuerbare Energien umstellen

Pressemitteilung Nr. 95/2016


Niedersachsen kann seine Energieversorgung bis 2050 komplett auf heimische, erneuerbare Energien umstellen. Das ist die Grundaussage eines Gutachtens, das Umweltminister Stefan Wenzel heute (Mittwoch) anlässlich der vierten Sitzung des Runden Tisches Energiewende in Hannover vorgestellt hat.

„In Paris hat die Weltgemeinschaft die Ziele für den Klimaschutz gesetzt. Jetzt geht es um das Wie", sagte Wenzel. „Dabei soll der ökonomisch und ökologisch effizienteste Weg gegangen werden. Wichtig ist, dass das Zieldreieck von Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit eingehalten wird. Mit dem Gutachten zeigen wir, wie Niedersachsen die Beschlüsse des Weltklimagipfels in Paris umsetzen kann. Die Aufgabe ist sehr anspruchsvoll, aber machbar."

Der Leiter des Gutachter-Teams, Professor Martin Faulstich, Clausthaler Umwelttechnik-Institut (CUTEC), wies ergänzend auf eine weitere Erkenntnis der Untersuchung hin: Danach wird Strom im Jahr 2050 durch die Energiewende nicht teurer, als wenn bis dahin das heutige System beibehalten würde. Der von den Erneuerbaren Energien gestärkte Klimaschutz würde aber dazu beitragen, dass immense externe Kosten zum Beispiel durch Extremwetterereignisse vermieden würden. „Die Energiewende ist damit der wirtschaftlich vernünftigste Weg zum Schutz des Klimas,“ sagte Faulstich.

Das Gutachten „Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen im Jahr 2050“ wurde für den Runden Tisch Energiewende erstellt. Es ist Grundlage der Diskussion des Gremiums über ein Leitbild für eine nachhaltige Energie- und Klimaschutzpolitik des Landes. Das Leitbild soll das Bekenntnis zu dem Ziel, die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 (gegenüber 1990) um 80 bis 95 Prozent zu reduzieren, enthalten. Zudem wird angestrebt, die Potenziale für Energieeffizienz möglichst auszuschöpfen. Das Leitbild soll vom Landeskabinett verabschiedet werden.

Darüber hinaus befasste sich der Runde Tisch Energiewende mit Beiträgen zu einem „Integrierten Energie- und Klimaschutzprogramm Niedersachsen (IEKN)“. Darin sollen die Projekte beschrieben werden, die zur Erreichung der Klimaschutzziele des Landes erforderlich und geeignet sind. „Wir machen deutlich, dass die Energiewende in vielen Sektoren ein Innovationstreiber ist“, sagte Minister Wenzel. „Die Weltgemeinschaft stand beim Klimaschutz lange zwischen historischem Versagen und historischer Leistung. Nach Paris sieht es so aus, als ob wir auf dem Weg zu einer historischen Leistung sind. Niedersachsen wird seinen Beitrag dazu erbringen. Das Klimaschutzprogramm ist ein wichtiger Baustein.“

Hintergrund:

Das Gutachten „Szenarien zur Energieversorgung in Niedersachsen im Jahr 2050“ wurde unter Federführung des Clausthaler Umwelttechnik-Institutes (Cutec) erstellt. Weitere Beteiligte waren das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (efzn), die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Braunschweig/Wolfenbüttel und die Leibniz Universität Hannover

Das Gutachten kann auf der Homepage des Umweltministeriums abgerufen werden: www.umwelt.niedersachsen.de > Aktuelles

Der Runde Tisch Energiewende Niedersachsen wurde von der Landesregierung im Mai 2014 eingerichtet. Ihm gehören rund 50 Persönlichkeiten aus der niedersächsischen Wirtschaft und Energiewirtschaft, aus Wissenschaft, Gewerkschaften, Kommunen, Kirchen, Kammern, öffentlichen Einrichtungen sowie Umwelt- und sonstigen Fachverbänden an.

Mehr zum Thema:

www.umwelt.niedersachsen.de/energie/rundertisch/runder-tisch-131885.html

Folienvortrag zur Pressekonferenz

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.04.2016
zuletzt aktualisiert am:
21.04.2016

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