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Sichere Lagerung radioaktiver Abfälle – Umweltminister Wenzel: Forschungsverbund ENTRIA soll verlängert werden – Ausbildung für wissenschaftlichen Nachwuchs gewährleisten

Umweltminister Stefan Wenzel hat am Wochenende auf einer Tagung in Braunschweig die Arbeit der Forschungsplattform ENTRIA zu Fragen der Lagerung hoch radioaktiver Stoffe gewürdigt. Das auch vom Land Niedersachsen geförderte Projekt soll fortgesetzt werden. Ein "Letter of Intent" zur Verlängerung des Projekts in einer Kooperation von Bund und Land sei unterschriftsreif, sagte der Minister am Sonntag (heute) in Hannover. "Das gefährliche Erbe der radioaktiven Strahlung wird die Menschheit noch eine ganze Ewigkeit belasten. Umso wichtiger ist es, dass alle damit verbundenen Fragen auch in Zukunft intensiv und kontinuierlich wissenschaftlich bearbeitet werden. Dafür stellt die Landesregierung jetzt die Weichen."

Von großer Bedeutung sei zum Beispiel die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses, sagte Wenzel. Behörden, Unternehmen, Verbände und Universitäten bräuchten qualifiziertes Personal, um die langfristigen Herausforderungen zu bewältigen. Aufsicht, Betreiber und Zivilgesellschaft müssten sich jeweils auf unabhängige wissenschaftliche Expertise verlassen können.

Die Forschungsplattform ENTRIA befasst sich seit fünf Jahren mit Optionen zur Entsorgung hoch radioaktiver Stoffe und verbindet dabei technisch/naturwissenschaftliche Arbeiten mit soziotechnischen und gesellschaftspolitischen Fragestellungen. "Ein wissenschaftsbasierter und ergebnisoffener Prozess wird nur Erfolg haben, wenn die Vorschläge der Endlagerkommission zur Neuausrichtung von Forschung und Entwicklung greifen", sagte der Minister.

Auf der Tagung wurden interessante Forschungsarbeiten vorgestellt. Wenzel: „Immer deutlicher zeichnet sich auch der Handlungsbedarf bei der Zwischenlagerung ab.“ Hier kann die Forschung wichtige Impulse geben, wie die Tagung zeigt.

Der Unfall in der amerikanischen Lagerstätte WIPP habe noch einmal die Bedeutung von Konditionierung und Alterungsmanagement deutlich gemacht. Ein einzelnes kaputtes Atommüllfass hatte in New Mexico Folgekosten von vielen hundert Millionen Dollar ausgelöst.

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erstellt am:
01.10.2017

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