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Umweltminister Lies spricht mit EU-Kommission zum Thema Wolf

Pressemitteilung 29/2018

Zufrieden hat sich Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies nach seinem Gespräch mit dem Direktor der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission, Rosa Delgado, zum Thema Wolf gezeigt. „Das Gespräch fand in einer überaus freundlichen Atmosphäre statt. Herr Delgado zeigte sich gegenüber unseren Herausforderungen, die die niedersächsische Kulturlandschaft mit der Weidetierhaltung auf den Deichen oder in der Lüneburger Heide mit sich bringt, interessiert und aufgeschlossen. Ich freue mich deshalb, dass die Generaldirektion sich vor Ort ein Bild über die Gegebenheiten machen möchte. Uns ist es gelungen, viele Aspekte und Punkte, die uns beim Thema Wolf beschäftigen, zu platzieren“, bilanzierte Lies heute in Hannover.

So habe die EU-Kommission ein einheitliches Monitoring der Wolfspopulation zwischen Polen und Deutschland ausdrücklich begrüßt und dafür ihre Unterstützung zugesagt. Erfreulich sei zudem die Aussage, dass es den Nationalstaaten, also dem Bund, obliege, den Erhaltungszustand in selbst definierten Zeiträumen zu bestimmen. Um der dynamischen Populationsentwicklung gerecht zu werden, sei es demnach durchaus möglich, den Erhaltungszustand nicht nur alle sechs Jahre, sondern jährlich zu bestimmen.

Umweltminister Lies: „Das ist ein ganz wichtiges Signal. Ich habe immer bemängelt, dass unsere Beurteilung des günstigen Erhaltungszustands auf zu alten Zahlen basiert. Die Wolfspopulation entwickelt sich viel dynamischer. Nach Feststellung des günstigen Erhaltungszustands ergibt sich dann die Möglichkeit, die Population besser zu managen und ein weiteres Anwachsen der Population kontrolliert zu begrenzen, auch zum Schutz des öffentlichen Interesses wie die Deichsicherheit.“

Erfreulich sei auch, dass die Generaldirektion für die Besenderung von Wölfen der Verwendung von sog. Soft-Catch-Traps zustimmen wolle. Da diese Fallen vom Funktionsprinzip einem Tellereisen ähneln, sind sie bisher nicht zugelassen. Minister Lies: „Wir planen zur Zeit die Besenderung von mindestens einem Tier pro Rudel. Dafür wäre der Einsatz dieser Soft-Catch-Traps die geeignetste und schonendste Fangmethode. Insofern freue ich mich, dass die Kommission unsere Argumente aufgegriffen hat und in Kürze die Verwendung von Soft-Catch-Traps zulassen möchte. Die Soft-Catch-Traps werden einen Sensor enthalten, der sofort meldet, wenn die Falle ausgelöst hat, so dass kein Wolf lange in der Falle verbleiben muss.“ Auch signalisierte der Direktor der Generaldirektion Delgado seine Unterstützung, die Förderquote für die Herdenschutmaßnahmen auf 100 Prozent auszuweiten. Dies müsse allerdings auch mit der Generaldirektion Landwirtschaft geklärt werden.

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erstellt am:
08.03.2018

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