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„CASTOR“- Transport

Strahlenschutz und Sicherheit


Pressemitteilung Nr. 92/2010

HANNOVER/GORLEBEN. „Zum Schutz der Bevölkerung und des Begleitpersonals finden beim bevorstehenden sogenannten „CASTOR“–Transport von Frankreich nach Gorleben wieder umfangreiche Strahlenmessungen und Prüfungen statt“, informierte die Sprecherin des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz heute (Mittwoch) in Hannover. „Fest steht, dass dabei die Grenzwerte für radioaktive Kontamination sowie auch die Dosisleistung von 0,1 Millisievert pro Stunde in zwei Meter Abstand - nach Gefahrgut-Recht - sicher eingehalten werden müssen.“

Es handelt sich in diesem Jahr um zehn Behälter des neuen Typs „CASTOR® HAW 28M“ sowie um einen Behälter des französischen Typs „TN85“. Bereits vor dem Transport werden in Frankreich nach einem vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Abstimmung mit dem Eisen­bahnbundesamt (EBA) vorgegebenen Messplan unterschiedlichste Bereiche auf Oberflächenkontamination und Dosisleistung untersucht: die Behälter, mit ihnen in Kontakt kommende Hilfsmittel und ebenso die Eisenbahnwaggons.

Nach der Umladung in Dannenberg wird die Dosisleistung (Gamma- und Neutronenstrahlung) an den mit den Behältern beladenen Straßenfahrzeugen gemessen. Aufsichtsbehörde für den Schienentransport ist das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) und für den Straßentransport das Staatliche Gewerbeaufsichtsamt (GAA) Lüneburg. Verifiziert werden die Messungen von einem Sachverständigen des TÜV-Nord EnSys Hannover.

Bei der Annahme im Transportbehälterlager (TBL) in Gorleben werden der TN85–Behälter und die CASTOR® -Behälter - jetzt nach den Anforderungen des Lagerrechtes - sowie die mit ihnen in Kontakt kommenden Hilfsmittel vor und nach der Entnahme aus dem Straßentransportgestell auf Kontamination und Dosisleistung ausgemessen.

Im Wartungsbereich des Transportbehälterlagers erfolgen dann umfangreiche Kontrollen und Arbeiten an jedem einzelnen Behälter: Montage des Sekundärdeckels mit dem Druckschalter, Dichtheitsprüfung der Sekundärdeckeldichtung, Einstellen des Sperrraumdruckes mit Helium, Montage der Schutzplatte mit Kabeldurchführungen am Behälter, schließlich die Einlagerung am Lagerstellplatz und der Anschluss an das Lagerbehälterüberwachungssystem. Diese Arbeiten werden vom Personal der Gesellschaft für Nuklear- Service (GNS) durchgeführt, überwacht von Sachverständigen und unter Aufsicht des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz.

Schon bei der Herstellung der Glaskokillen in La Hague wurden - nach einer vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als der Produktkontrollstelle vorgenommenen vorgegebenen Verfahrensqualifikation - die umfangreichen Maßnahmen zur Qualitätssicherung des hochradioaktiven Inhalts von einem unabhängigen Gutachter kontrolliert. Nach den Beladungen und zur Vorbereitung auf den Transport wurden dann – im Beisein des vom Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt und Klimaschutz hinzu gezogener Sachverständigen – u. A. Dichtheitsprüfungen des Primärdeckels an allen elf Behältern vorgenommen und die Transporteinheiten verplombt. Das Niedersächsische Umweltministerium hat sich mehrfach in La Hague von der ordnungsgemäßen Beladung und Abfertigung der Behälter überzeugt.

HINTERGRUND:

Der Bestand des Transportbehälter-Lagers (TBL) in Gorleben beträgt derzeit insgesamt 91 Transport- und Lagerbehälter (5 Brennelement-Behälter und 86 HAW-Glaskokillen-Behälter). Alle Behälter sind mit dem Behälterüberwachungssystem verbunden, das die Dichtheit der Doppeldeckelbarriere überwacht. Nach dem diesjährigen Transport werden im TBL insgesamt 102 Transport und Lagerbehälter (5 Brennelement-Behälter und 97 HAW-Glaskokillen-Behälter) eingelagert sein. Danach müssen im Jahr 2011 aus Frankreich noch weitere 11 Behälter in das TBL gebracht werden. Zusätzliche Informationen finden Sie unter www.umwelt.niedersachsen.deWeitere Informationen zum Strahlenschutz beim „CASTOR“- Transport sowie auch die zum Schutz der den Transport begleitenden Polizeibeamten ermittelten Messwerte aus Frankreich finden Sie bei der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) unter www.grs.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.11.2010

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