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erstellt am:
08.10.2010
Pressemitteilung 88/2010
HANNOVER. Die Gewinner des Niedersächsischen Klimaschutzwettbewerbes „Klima kommunal 2010“ stehen fest: Im Rahmen einer Preisverleihung am
Mittwoch, 27. Oktober, 9:30 Uhr,
im Alten Rathaus in Hannover
werden die Region Hannover für die Aktion „Gut beraten starten“, die Stadt Emden für vorbildliche Klimaschutzaktivitäten und die Samtgemeinde Harsefeld für kommunales Energiemanagement mit dem Titel „Niedersächsische Klimakommune 2010“ ausgezeichnet und mit einem zusätzlichen Preisgeld in der Höhe von jeweils 20.000 Euro belohnt. Diese drei Kommunen haben sich das Thema Klimaschutz schon seit langem auf die Fahnen geschrieben und zeichnen sich durch langjährige, konsequente und erfolgreiche Maßnahmen zur CO2-Reduzierung und Energieeffizienz aus. Die Preisverleihung erfolgt durch den Niedersächsischen Umweltminister Hans-Heinrich Sander, die Niedersächsische Sozialministerin Aygül Özkan sowie Oberbürgermeister Frank Klingebiel aus Salzgitter.
Der Wettbewerb, der sich an die niedersächsischen Kommunen und kommunalen Zusammenschlüsse richtet, wurde gemeinsam vom Projekt „Klimawandel und Kommunen“, dem Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz und dem Niedersächsischen Sozialministerium ausgelobt. Das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz hat für den Wettbewerb Preisgelder in der Gesamthöhe von rund einer Million Euro zur Verfügung gestellt. „Klimaschutz ist eine zentrale Aufgabe und geht alle Menschen und gesellschaftlichen Akteure etwas an. Mit diesem Wettbewerb möchten wir beispielhafte Aktivitäten, Planungen und innovative Ideen im Bereich Klimaschutz und Energieeffizienz honorieren“, betonte Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Ziel sei es, Anreize für die niedersächsischen Kommunen zu schaffen, sich für den Klimaschutz einzusetzen. „Einige vorbildliche Initiativen der Preisträger haben gezeigt, wie wichtig auch langfristige städtebauliche Gesamtkonzepte zur energetischen Stadtentwicklung sind“, unterstrich Sozial- und Bauministerin Aygül Özkan. „Eine klimaschonende Siedlungsstruktur dient dazu, die Lebens- und Umweltqualität in den Städten und Gemeinden für die Zukunft zu sichern.“
An dem Wettbewerb „Klima kommunal 2010“ haben insgesamt 106 Kommunen, Städte und Samtgemeinden teilgenommen, die sich sowohl mit bereits abgeschlossenen als auch geplanten Projekten beworben hatten. Die Prüfung und Bewertung der eingereichten Beiträge erfolgte durch eine unabhängige Fachjury. Wesentliche Kriterien zur Beurteilung waren Aspekte der Energieeffizienz und CO2-Vermeidung sowie der innovative Charakter und die Vorbildfunktion für andere Kommunen. Neben den drei Preisträgern des Titels „Niedersächsische Klimakommune 2010“ sind 21 weitere Kommunen mit Preisgeldern in der Höhe von bis zu 50.000 Euro ausgezeichnet worden. Durch diese Anschubfinanzierung sollen die Kommunen unterstützt werden, geplante Projekte und Initiativen realisieren zu können. Beispielsweise Juist: Die Inselgemeinde hat sich das Ziel gesetzt hat, bis 2020 klimaneutral zu sein. Die örtlichen Tourismusbetriebe können durch kostenfreie Energieberatungen und mit Hilfe eines CO2-Fußabdrucks ihren persönlichen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Begleitet werden diese Aktionen durch ein Bildungs- und Veranstaltungsprogramm zum Thema Klimaschutz, das sich speziell an Schulen, Bürger und Touristen richtet. Der Landkreis Hameln-Pyrmont wiederum erhält Unterstützung bei der Gründung einer Klimaschutzagentur.
„Die Beiträge zeigen eindrucksvoll die Bandbreite und den Ideenreichtum der Klimaschutzprojekte in den Kommunen. Die Auswahl der Preisträger war für die Juroren nicht leicht“, betont Juryvorsitzende Claudia Rist von der Baden-Württembergischen Klimaschutzagentur. Innovativ und beispielhaft seien aber auch die Beiträge, die leider keinen Preis erhalten haben. Alle Projekte mit Anregungen für kommunalen Klimaschutz werden von „Klimawandel und Kommunen“ in einer Broschüre veröffentlicht.
Wettbewerb „Klima kommunal 2010“ Die Jury des Wettbewerbs „Klima kommunal 2010“ hat folgende Kommunen mit einem Preis bedacht. Das Preisgeld beträgt max. 80 % der Projektkosten und höchstens 50.000 Euro.
Kommune |
Projekt |
Projekt-investition |
Preisgeld |
Gemeinde Hodenhagen |
Gutachten Geothermienutzung in Wärmenetzen - Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Nutzung der Erdwärme in einem Wohngebiet |
18.264 € |
14.611 € |
Inselgemeinde Juist |
Konzept Klimainsel Juist - „klimaneutrale“ Insel innerhalb von 10 Jahren; Maßnahmenbündel |
91.500 € |
50.000 € |
Gemeinde Worpswede |
Energiekindergartenhaus - Die Gemeinde Worpswede plant die energetische Sanierung des Kindergartens (Baujahr 78) zum Energiehaus und die Anlage eines öffentlichen Energiepfades für Kinder und Erwachsene. Projekt zur Klimabildung von Kindern |
306.736 € |
50.000 € |
Gemeinde Dötlingen |
„Energieeffizientes Dötlingen - energetische Sanierung der Wassermühle“ - energetische Sanierung denkmalgeschützter Mühle; öffentlichkeitswirksame Maßnahme |
46.000 € |
36.800 € |
Gemeinde Liebenburg |
Zentrales Energiemanagement -Einführung des zentralen Energiemanagements als Baustein des Gebäude- und Liegenschaftsmanagements, Reduzierung Strom- und Wärmeverbrauch in kommunalen Liegenschaften |
25.000 € |
20.000 € |
Gemeinde Uetze |
Neubau Familienhaus der Zukunft - optimale Ausnutzung vorhandener Wärmeinfrastruktur – Anschluss an bestehendes BHKW, Einsatz erneuerbarer Energien |
950.000 € |
50.000 € |
Stadt Löningen |
Fernwärmeverbund - Infrastrukturmaßnahme zur Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung, Wärmeversorgung kommunaler Liegenschaften aus Biogas-BHKW |
1.899.000 € |
50.000 € |
Gemeinde Wardenburg |
Vision 2025 – Bestandsoffensive Wohngebäude - Projekt zur energetischen Altbausanierung unter Einbeziehung des örtlichen Handwerks |
9.000 € |
7.200 € |
Stadt Barsinghausen |
Heizungsregelsystem via Internet - Einbau computergestützter Heizungssteuerung in Schulzentrum; Energieeffizienzmaßnahme |
35.000 € |
28.000 € |
Stadt Papenburg |
Nachhaltiges Baugebiet - Projekt zur nachhaltigen, ökologischen Siedlungsentwicklung |
20.000 € |
16.000 € |
Stadt Schortens |
Energiesparkids in Frieslands Kitas - breit angelegtes Projekt zur Bewusstseinsbildung von Kindern |
95.000 € |
50.000 € |
Stadt Buchholz in der Nordheide |
3 E Initiative -Landkreis- und länderübergreifende Initiative zur Einrichtung einer energetischen Liegenschaftsdatenbank und verbesserte Energieeffizienz in öffentlichen Liegenschaften |
24.000 € |
19.200 € |
Landkreis Hameln-Pyrmont |
Aufbau einer Klimaschutzagentur - Aufbau einer Klimaschutzagentur auf Landkreisebene, u.a. zur Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes des Landkreises Hameln-Pyrmont |
380.000 € |
50.000 € |
Stadt Osnabrück |
Osnabrücker Quartiersentwicklungskooperation - Quartiersanierungsbetreuer soll in einem Stadtteil Eigentümer von privaten Wohngebäuden im Hinblick auf energetische Sanierungen beraten |
65.000 € |
50.000 € |
Landeshauptstadt Hannover |
zero:e-park, 0 Emissionssiedlung - Beratungsangebot zur Bebauung der Klimaschutzsiedlung „Am Hirtenbach" und Dokumentation |
50.000 € |
40.000 € |
Landkreis Peine |
Planet Pe - Bildung und Öffentlichkeitsarbeit zum Klimaschutz, Zielgruppe Schüler |
50.000 € |
40.000 € |
Landkreis Stade |
Energiekonzept Berufsbildende Schulen - Wärme aus Solarthermie wird im Erdreich gespeichert und im Winter über Geothermie genutzt (Berufsschule) |
500.000 € |
50.000 € |
Stadt Göttingen |
KlimaPlanStadtentwicklung - Grundsätze des Klimaschutzes in der F-planung, Gutachten zum Mobilitätsmanagement, zur Siedlungsentwicklung und zur Klimafolgenanpassung |
170.000 € |
50.000 € |
Stadt Wolfsburg |
Energieeffizienz im Denkmalschutz - Energetische Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes; Pilotprojekt |
650.000 |
50.000 € |
Landkreis Emsland |
CO2 Reduktionszertifikate im Haushalt - Energieberatung privater Haushalte, Einstieg in CO2 Zertifikatehandel |
300.000 |
50.000 € |
Landkreis Lüchow-Dannenberg |
Nachhaltiger Tourismus Im Wendland - Aktive Vermietung von Biogasautos und E-Fahrräder an Touristen |
150.000 |
50.000 € |
1. Samtgemeinde Harsefeld „Kommunales Energiemanagement“
2. Stadt Emden „Klimastadtplan „Energie er-fahren“
3. Region Hannover „Gut beraten starten“
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erstellt am:
08.10.2010