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Naturschutz

Minister Sander legt „Weiße Liste“ vor: Säugetiere in Niedersachsen kehren zurück


Pressemitteilung Nr. 68/2008

Hannover. Knapp zwei Jahre, nachdem Niedersachsen als erstes Bundesland die "Weiße Liste der Brut- und Gastvogelarten Niedersachsens" veröffentlicht hatte, konnte das Ministerium für Umwelt und Klimaschutz heute (Donnerstag) erneut erfreuliche Nachrichten vermelden. "Dank zielgerichteter Projekte des ehrenamtlichen Naturschutzes sowie des Einsatzes von Jägern, Förstern, Waldbesitzern, Landwirten und den zuständigen Behörden ist es gelungen, auch bei den Säugetierarten eine Stabilisierung und positive Entwicklung der Bestände zu erzielen", freute sich Minister Hans-Heinrich Sander.

Die heute vorgestellte "Weiße Liste der Säugetiere Niedersachsens" dokumentiert eindrucksvoll, dass sich die vielfältigen Schutzmaßnahmen und der Einsatz von Naturschutzgeldern in Niedersachsen bewährt haben. Von den insgesamt 77 verschiedenen Säugetieren, die in Niedersachsen zwischen Nordsee und Harz, Elbtalaue und Emsland leben, galten 1991 noch 47 Arten als stark bedroht. Davon haben sich 15 Säugetierarten erholt. Dazu zählen: Fischotter, Seehund, Kegelrobbe und das Große Mausohr.

So galt die Kegelrobbe zu Beginn der 90er Jahre nahezu als ausgestorben und ist mittlerweile wieder in guten Beständen an der niedersächsischen Nordseeküste zu finden. Ebenso positiv entwickelt hat sich das Große Mausohr, das mit rund 40 Zentimetern Flügelspannweite die wohl imposanteste Fledermausart in Niedersachsen ist. "Diese Tendenzen machen deutlich, dass der Schutz der Tiere in ihren Lebensräumen auch in Zukunft Priorität haben muss", betonte Sander.

Nachhaltige Schutzmaßnahmen wie Gewässerrenaturierungen und die Einrichtung des Biosphärenreservates Elbtalaue kamen auch dem Biber zugute: Galt er lange als ausgestorben, leben mittlerweile mehr als 500 Exemplare in Niedersachsen. Von den ehemals acht Arten der "Roten Liste", die als ausgestorben geführt wurden, fühlen sich mittlerweile fünf wieder in Niedersachsen heimisch: das sind Wolf, Luchs, der europäische Nerz, Wisent und der Biber.

Die erfolgreichen gemeinsamen Wiederansiedlungsprojekte seien Ansporn, in den Bemühungen um bedrohte und weniger gefährdete Arten nicht nachzulassen, sondern gemeinsam noch größere Anstrengungen zu ihrem Schutz zu unternehmen, sagte Sander. Die Rückkehr des Wolfes sei nahezu sensationell. Minister Sander: "Dass sich seit 2007 mindestens ein Wolf in der Lüneburger Heide aufhält, ist ein Zeichen dafür, dass ihm dieser abwechslungsreiche Lebensraum mit reichlich Nahrung zusagt."

Vorrangiges Ziel zur Erhaltung der Säugetiere als Teil der biologischen Vielfalt in Niedersachsen müsse es weiterhin sein, die Lebensbedingungen und Lebensräume der heimischen Säuger mit gezielten und effektiven Maßnahmen kontinuierlich und nachhaltig zu verbessern.

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz setzt in diesem Zusammenhang jährlich für den Vertragsnaturschutz, die Pflege und Entwicklung der geschützten Gebiete sowie für seine Naturschutzprogramme ca. 16 Millionen Euro an Geldern des Landes und der Europäischen Union ein.

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.09.2008
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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