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Digitale Energieversorgung

Die Digitalisierung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, um die Energieversorgung zu optimieren und effizienter zu gestalten. Der Wärmeverbrauch für Raumheizung und Warmwasserversorgungmacht etwa 35 % des deutschen Endenergieverbrauchs aus. Messbare Erfolge, die zur Wärmewende beitragen, sind mithilfe von Wärmepumpen erreichbar, insbesondere wenn sie Umweltwärme und digital optimierten Strom aus regenerativen Energien nutzen. Des Weiteren können eine digitale Messwerterfassung (Monitoring) innerhalb von Gebäudeautomationssystemen und Kopplungen mit Energiemanagement- bzw. Energiecontrolling-Systemen in vielen Gebäuden mehr als 20 % des Strom- und Wärmeverbrauchs einsparen.


Ziele der Landesregierung
Ziel der Landesregierung ist es, die Energiewende voranzubringen. Aus diesem Ziel werden folgende Teilziele für die
digitale Energieversorgung abgeleitet:

1. Optimierung der vorausschauenden Regelung aufgrund von Prognose- und Lerntechniken, damit einhergehend
Entwicklung von markttauglichen Mess- und Regelgeräten sowie von Planungstools für die Energieplanung von Siedlungen inkl. Erprobung und Demonstration

2. Erfassung digitaler Betriebsdaten im gesamten Lebenszyklus von Gebäuden zur kontinuierlichen Ziel- und Qualitätssicherung. Dabei soll die erfolgreiche Anwendung digitaler Technologien von der Forschung und
Entwicklung in die Bau- und Betriebspraxis übertragen werden.

3. Unterstützung von Mittelstand und Handwerk bei der Einführung von Softwarelösungen zur Optimierung der
Energieeffizienz und zur automatisierten Verbrauchsdatenerfassung sowie beim sicheren Umgang mit Daten. Die Vorteile von Energie- und Materialeffizienzmaßnahmen sollen in den Unternehmen durch Gespräche aufgezeigt und Anreize für entsprechende Aktivitäten gesetzt werden.

4. Qualifizierung niedersächsischer Kommunen für die Einführung eines kommunalen Energiemanagements, um eine einheitliche digitale Energiedatenerfassung zu erreichen


Maßnahmen zur Zielerreichung

1. Quartierswärmeversorgung

Im Rahmen des Projekts „Quartierswärmeversorgung“ wird der abgestimmte Betrieb dezentral betriebener Wärmepumpen mithilfe fortschrittlicher Mess-, Steuerund Regeltechnik angestrebt. Dabei sollen die Erprobung und die Demonstration in drei bis fünf geeigneten Quartieren in den Regionen Niedersachsens erfolgen, vorzugsweise in mindestens zwei Bestandsquartieren. Die Ergebnisse sollen in Niedersachsen flächendeckend verbreitet werden.

Zeithorizont: Start 2019 / 2020, Laufzeit drei Jahre


2. Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern

Im Rahmen des Projekts „Wärmeversorgung in Mehrfamilienhäusern – Permanente Betriebsoptimierung durch automatische Analyse im Feld“ werden Wohngebäude im laufenden Betrieb auf den Prüfstand gestellt, um anschließend den Betrieb des Gebäudes mit digitaler Unterstützung zu optimieren. Die Durchführung, der technische und wirtschaftliche Nutzen sowie die Dauerhaftigkeit der Betriebsoptimierung werden am Beispiel realer Wohnungsbauprojekte dokumentiert. Damit sollen die Eigentümer und Nutzer großer Gebäudebestände vom Optimierungspotenzial überzeugt werden, unterstützt durch die digitale Erfassung der Betriebsdaten und Steuerung der Komponenten.

Zeithorizont: Start 2018


3. Beratung im Bereich Klimaschutz und Energie

Die organisatorische Abwicklung der externen Beraterleistungen erfolgt im Rahmen von Kooperationsverträgen zwischen der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen und ihren regionalen Partnern (z. B. Wirtschaftsförderer der Kommunen, Energieagenturen). Sie sollen das Beratungsangebot weiterentwickeln, Beratungsmaterial zur Verfügung stellen und die notwendigen Schulungen vornehmen. Ferner soll die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen zusammen mit den regionalen Partnern die öffentlichkeitswirksame Bewerbung der Impulsberatungen durch Pressetermine, Veröffentlichungen und regionale Auftaktveranstaltungen durchführen.

Zeithorizont: 2018 – 2020


4. Förderprogramm Energiemanagement

Um die Kernleistungen eines Energiemanagements durch externe Dienstleister zu finanzieren, soll ein Förderprogramm Energiemanagement eingeführt werden. Mittels flächendeckender Informationsveranstaltungen (Best Practice, Infobörse etc.) sollen darüber hinaus Impulse für die Einführung eines kommunalen Energiemanagements erzeugt werden.

Zeithorizont: Start 2019

Gesamtbudget aller Maßnahmen: 1,5 Mio Euro




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Artikel-Informationen

erstellt am:
22.08.2018

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