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Etappe 5 Landschaft und Natur

Landschaft und Natur

Der großräumige Obstanbau in diesem Teil der Elbmarsch ist charakteristisch für die Landschaft und Natur entlang dieser Etappe.

Von der Elbe geformt

Die Etappe beginnt auf der Höhe von Stade an der Elbe und endet bei der Ortschaft Cranz an der Landesgrenze zu Hamburg. Sie führt fast auf der gesamten Strecke am Deich der Elbe entlang und quert dabei das Alte Land mit seinen großen Obstplantagen.

Die Elbe als ehemals mächtiger, wilder Tieflandfluss hat die Landschaft über Jahrtausende geformt: Mit ihren Wassermassen transportierte sie tonnenweise Sand, der sich neben dem Hauptstrom absetzte und an einigen Stellen Inseln bildete. Bei Hochwassern trat die Elbe über die Ufer und überschwemmte in der Aue kilometerweite Landstriche. Weiter entfernt vom großen Elbstrom setzten sich auch die feineren Bodenpartikel und Nährstoffe ab und bildeten tonige Böden, die sogenannten Marschböden.

Die Marsch ist sehr fruchtbar und wird heute intensiv landwirtschaftlich genutzt. In Flussnähe setzten sich die von der Elbe mitgeführten kleineren Schwebstoffe an Inseln ab und bildeten Schlickwatt. Dieses bietet bei Ebbe den Wasservögeln einen vielfältigen Nahrungstisch.

Inseln im Elbstrom

Zwischen Hamburg und der Nordsee befinden sich zwölf Inseln im Lauf der Elbe. Vier davon, namentlich Lühesand, Hanskalbsand, Neßsand und Hahnöfersand, liegen im Abschnitt dieser Etappe und sind vom Elbufer aus zu sehen. Die permanente Dynamik des Elbstroms bewirkt auch eine ständige natürliche Veränderung der Elbinseln. Das Wasser trägt fortwährend an einigen Stellen Sand ab, der an anderer Stelle wieder angespült wird. So haben die Gezeiten sowie Stürme die Inseln immer wieder verändert, verschoben, zerrissen oder verbunden.

Die meisten Elbinseln waren ursprünglich flache Sandbänke, die nur bei Niedrigwasser zu sehen waren. Viele der Inseln wurden durch den Menschen im 20. Jahrhundert erhöht und zum Teil befestigt, um sie dauerhaft nutzbar zu machen.

Verzaubernde Obstblüte

Mit der Eindeichung der Elbe wurde das Hinterland vor den Überschwemmungen geschützt und im Alten Land entstanden auf den trockengelegten fruchtbaren Böden großflächige Obstplantagen. Das Alte Land ist deshalb im Frühjahr zur Zeit der Obstblüte besonders reizvoll und hat mit den liebevoll gestalteten Giebeln der urigen Fachwerkhäuser ein romantisches Flair.

Lühesand – ein Naturparadies mitten in der Elbe

Auf der kleinen Elbinsel Lühesand konnte sich unter dem Einfluss der natürlichen Dynamik eine ungestörte und einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entwickeln. Hier befindet sich die größte Sturmmöwen-Brutkolonie Deutschlands! In den ausgedehnten Schilfröhrichten brüten scheue Arten wie Zwergtaucher und Beutelmeise sowie kecke Gesangstalente wie die Schilfrohrsänger.

Die Natur Lühesands wird schon seit vielen Jahren vom NABU Stade betreut. Von Frühjahr bis Herbst wird auf der Insel alles untersucht, was kreucht und fleucht. Mit besonderer Spannung wird jedes Jahr die Ankunft der Karmingimpel erwartet, die im Landkreis Stade nur auf Lühesand brüten.

Aufgrund ihrer herausragenden Bedeutung für seltene Tiere und Pflanzen gehört die Insel Lühesand zum großräumigen Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Gebiet „Unterelbe“ und damit zu dem europäischen Schutzgebietssystem NATURA 2000.

Natürlich Niedersachsen  

Obstplantagen im Alten Land

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