Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen klar Logo

Ammonium

Ammonium (NH4+) ist ein natürlicher Bestandteil von organischen Substanzen. Hohe Ammoniumgehalte im Grundwasser weisen auf Verschmutzungen durch Abwasser und Abfälle oder den übermäßigen Gebrauch von Wirtschaftsdüngern hin. Der Grenzwert beträgt nach TrinkwV (2013) und der Schwellenwert nach GrwV (2010) 0,5 mg/l.

Ammonium ist ein Bestandteil von Eiweißverbindungen und in pflanzlichen und tierischen Organismen enthalten. Ammonium wird vor allem bei der Zersetzung (Mineralisation) organischer Stoffe wie Pflanzenreste, tierischer und menschlicher Ausscheidungen, und Abfällen freigesetzt. Im unbelasteten Grundwasser ist Ammonium in der Regel nicht anzutreffen (Wasser-Wissen, 2013). Ein anthropogener Eintrag in Boden und Grundwasser erfolgt durch die Aufbringung ammoniumhaltiger Düngemittel (Wirtschaftsdünger und Mineraldünger), Einträge über die Luft (Deposition, besonders in Regionen mit intensiver Viehhaltung), sowie durch Abfälle und Abwässer.

Ammonium wird im Boden relativ leicht an Kationenaustauscher (Tonmineralien) gebunden und die Gefahr einer Verlagerung und Auswaschung mit dem Sickerwasser ist gering. Im Zuge der Nitrifikation wird Ammonium zu Nitrat oxidiert, das wiederum leicht löslich und verlagerbar ist (NLWKN, 2001).

Im sauerstofffreien Grundwasser kommt es neben der Denitrifikation (Umwandlung von Nitrat in Lachgas und atmosphärischen Stickstoff) oftmals auch zur mikrobiellen Nitratammonifikation, also zur Umwandlung von Nitrat in Ammonium. Darüber hinaus kann Ammonium als Zersetzungsprodukt von Harnstoff entstehen (Kölle, 2001). Höhere Ammoniumgehalte im Grund- und Oberflächenwasser sind daher auch ein Indikator für Verschmutzungen durch Abwasser und Abfälle. Sie weisen auch auf eine übermäßige Verwendung von organischen Düngern und Wirtschaftsdüngern hin. Entsprechend sind höhere Ammoniumgehalte in Wasser für den menschlichen Gebrauch unerwünscht (NLWKN, 2001). Natürlich erhöhte Ammoniumkonzentrationen können in Marsch- und Moorgebieten auftreten.


QR-Code - Kartenaufruf zum Klicken oder Scannen

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln