Artikel-Informationen
erstellt am:
18.09.2015
zuletzt aktualisiert am:
30.09.2015
Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat namens der Landesregierung auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Dr. Gero Hocker, Dr. Marco Genthe, Christian Dürr, Dr. Stefan Birkner, Jörg Bode, Hermann Grupe und Gabriela König (FDP) geantwortet.
Vorbemerkung der Abgeordneten
In der Sendung „Die Angst vor den Wölfen - wie viel Wildnis vertragen wir?“, die am 7. September 2015 in der ARD ausgestrahlt wurde, sagte Minister Wenzel: „Wir haben komischerweise eine Akzeptanz für 3 000 Verkehrstote jedes Jahr. Die Gefahr ist also im urbanen Bereich um ein Vielfaches höher. Die Zahl der Menschen, die durch den Wolf zu Schaden gekommen sind, die lässt sich an zwei Händen abzählen“.
Gibt es nach Auffassung der Landesregierung in der niedersächsischen Gesellschaft eine Akzeptanz für Verkehrstote, speziell auch vor dem Hintergrund immer größerer Anstrengungen in die Verkehrssicherheit, wenn ja, wie lässt sich diese Akzeptanz messen, und ist diese Akzeptanz wirklich höher als die Akzeptanz für den Wolf in Niedersachsen?
Die Bemerkung sollte verdeutlichen, dass es bislang leider nicht gelungen ist, die Zahl der Toten und Verletzten im Straßenverkehr auf einen Wert nahe Null zu drücken.
Haben Schäden, die durch Wölfe verursacht wurden, für die Landesregierung eine andere Wertigkeit als Schädigungen durch Verkehrsunfälle?
Die Sicherheit der Bevölkerung hat für die Landesregierung sowohl im Straßenverkehr als auch beim Umgang mit dem Wolf sehr hohe Priorität.
3. Kann die Landesregierung die Ängste von Anwohnern und Tierhaltern verstehen, in deren Umgebung es Wolfssichtungen und Wolfsrisse gab, und, wenn ja, was unternimmt sie, um diesen Ängsten zu begegnen und sie zu minimieren?
Die Landesregierung nimmt die Ängste von Anwohnern ernst. Für viele Menschen ist es eine neue Situation und Erfahrung, dass man in Niedersachsen wieder Wölfen begegnen kann. Der Umgang mit dem Wolf muss – nach dessen langer Abwesenheit – wieder neu gelernt werden. Dazu ist es wichtig umfassend über den Wolf zu informieren und insbesondere auch Verhaltenshinweise zu geben. Mit der Einrichtung des Wolfsbüros beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz sowie eines „Wolfsportals“ im Internet hat das Umweltministerium das Informations- und Beratungsangebot weiter verstärkt. Auch die Sorgen und Nöte der Tierhalter werden ernst genommen. Mit der Richtlinie Wolf hat die Landesregierung ein Instrument geschaffen, um Nutztierhalter mit den zusätzlichen Belastungen, die durch die Rückkehr des Wolfes entstehen, nicht alleine zu lassen. Schäden durch Wölfe werden auf der Grundlage der Richtlinie ausgeglichen sowie Präventionsmaßnahmen gefördert.
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18.09.2015
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30.09.2015