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Erste Wolfswelpen tappen in die Fotofalle

Pressemitteilung Nr. 65/2012

Auf dem Gelände des Bundesforstbetriebes Lüneburger Heide fotografierte eine Fotofalle die ersten in Niedersachsen geborenen Wolfswelpen seit über 100 Jahren, bestätigt Britta Habbe, Wolfsbeauftrage der Landesjägerschaft Niedersachsen und zuständig für das Wolfsmonitoring im Land.

„Mit diesen tollen Bildern machen die Wölfe selbst für sich die beste Werbung. Das wird die Akzeptanz für die Wiederkehr dieser Tiere in Niedersachsen und unser Wolfskonzept sicher noch weiter erhöhen“, freute sich Umweltminister Stefan Birkner.

„Wir haben jetzt den ersten eindeutigen Nachweis für Wolfswelpen aus Niedersachsen, ob die drei Welpen noch weitere Geschwister haben, können wir zurzeit noch nicht sagen“, so die Wolfsbeauftragte der Landesjägerschaft Niedersachsen, Britta Habbe. Zuzüglich zu dem Wolfspaar mit Nachwuchs im Raum Munster gebe es noch Nachweise für zwei weitere Einzeltiere – eines im Raum Bergen und eines im Wendland.

Über die Herkunft der niedersächsischen Wölfe weiß man bisher wenig. Genetische Analysen von Losungsfunden sollen hierzu in den nächsten Wochen weitere Erkenntnisse bringen. Als sehr wahrscheinlich gilt allerdings, dass das Muttertier der Welpen, das ebenfalls in die Fotofalle des örtlichen Wolfberaters Helge John tappte, dem Nochtener Rudel aus Sachsen entstammt. Nachdem in Sachsen vor über zehn Jahren die ersten Tiere aus Polen nach Deutschland eingewandert waren und sich das erste Wolfsrudel bildete, werden mittlerweile in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und nun auch in Niedersachsen junge Wölfe großgezogen.

Wölfe leben in Familiengruppen, die gemeinsam ein Territorium für sich beanspruchen. Insgesamt sind in Deutschland vierzehn Wolfsfamilien bekannt. Spätestens als Zweijährige verlassen aber die jungen Wölfe ihr elterliches Territorium und begeben sich auf Wanderschaft, um ein eigenes Revier zu finden. So breitet sich die Population in Deutschland langsam weiter aus, die Anzahl an Wölfen in einem Territorium bleibt aber relativ konstant. Da junge Wölfe auf ihrer Wanderschaft 70 Kilometer und mehr in einer Nacht zurücklegen können, ist es kein Problem für die Tiere aus dem Grenzgebiet Polens bis nach Niedersachsen zu wandern.

Das Land Niedersachsen heißt die Wölfe willkommen. Auf Basis des niedersächsischen Wolfskonzeptes und des Kooperationsvertrages zwischen dem Land und der Landesjägerschaft Niedersachsen (LJN) wird in enger Zusammenarbeit mit den ehrenamtlichen Wolfsberatern die natürliche Rückkehr der Wölfe wissenschaftlich begleitet.

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.07.2012
zuletzt aktualisiert am:
03.08.2012

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