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Stickstoffoxide


Unter Stickstoffoxiden (NOx) wird im Sinne der 39. Bundes-Immissionsschutzverordnung (39. BImSchV) die Summe aus Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) verstanden.


Die bundesweit derzeit (2021) relevanteste Quelle für Stickstoffoxide ist der Kfz-Verkehr (37 %), gefolgt von der Energiewirtschaft (24 %). Die restlichen Quellgruppen spielen eine eher untergeordnete Rolle.

Grafik mit der prozentualen Aufteilung der bundesweiten Stickstoffoxide-Emissionen 2020   Bildrechte: MU, GAA

Zum Schutz der menschlichen Gesundheit und der Vegetation hat der Gesetzgeber Grenzwerte für NO2 bzw. NOx erlassen. Zu den Grenzwerten gelangen Sie hier .

Urbane, dicht besiedelte Gebiete sind im Vergleich zum Umland im Allgemeinen stärker mit Luftschadstoffen belastet, weil die Emissionen dort erwartungsgemäß höher sind. Die NO2-Belastung in einer Stadt ist sehr inhomogen. Die höchsten Konzentrationen werden verkehrsnah und somit nahe der Hauptemittenten, den mit Verbrennungsmotoren betriebenen Kraftfahrzeugen, beobachtet. An stärker belasteten Standorten (hot spots) kommen insbesondere NO2-Passivsammler zum Einsatz, da sie die Möglichkeiten bieten, im Straßenraum auch an solchen Stellen zu messen, an denen die sonst üblichen Messcontainer aus Platzgründen nicht aufgestellt werden können.

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Mit zunehmender Entfernung zu verkehrsreichen Straßen nimmt die NO2-Konzentration in der Außenluft ab. Da in urbanen Gebieten neben dem Verkehr weitere, untergeordnete Stickstoffoxidemittenten (Energiewirtschaft, Industrie, Gewerbe, Haushalte) existieren, bildet sich eine Grundbelastung über dem Stadtgebiet aus. Diese Grundbelastung wird als städtische bzw. vorstädtische Hintergrundbelastung bezeichnet und gilt als typisch für städtische/vorstädtische Wohngebiete. Im Vergleich dazu reduzieren sich im Allgemeinen die NO2-Konzentrationen im umliegenden sogenannten ländlichen Hintergrund nochmals.

Im Zeitraum 2006 – 2022 hat die NO2-Belastung in Niedersachsen abgenommen, am stärksten in den verkehrsnahen Bereichen. Zunächst nahmen die NO2-Konzentrationen verkehrsnah im Zeitraum 2006 bis 2011 ab, stagnierten jedoch anschließend bis etwa 2016. Möglicherweise ist hier die mangelhafte Umsetzung der geplanten Emissionsminderungen bei den PKW eine Erklärung. Ferner könnten Zuwächse in den Verkehrszahlen und insbesondere die Zunahme des Anteils der dieselbetriebenen Fahrzeuge weitere Gründe sein. Mit Bekanntwerden des Dieselskandals 2015/2016 wuchs der Druck auf die Automobilhersteller und auf die für die Lufteinhaltung zuständigen Behörden, die Situation zu verbessern. Zahlreiche Maßnahmen, insbesondere die Nachbesserung und Modernisierung der Fahrzeugflotte hin zu emissionsärmeren Fahrzeugen, führten verkehrsnah und in abgeschwächter Form in den Hintergrundbereichen zu einer Absenkung der NO2-Immissionsbelastung. In Niedersachsen wurde der Grenzwert von 40 µg/m³ für den NO2-Jahresmittelwert 2019 nur noch an wenigen Straßen überschritten (das Mittel lag verkehrsnah bereits unterhalb des Grenzwertes).

Seit 2020 liegt die mittlere jährliche NO2-Belastung an allen niedersächsischen Probenahmestellen unterhalb des Grenzwertes.

Artikel-Informationen

erstellt am:
26.04.2017
zuletzt aktualisiert am:
09.11.2023

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