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Kernkraftwerk Unterweser wieder am Netz/ Kontrollen in Revision wurden verstärkt

Pressemitteilung Nr. 117/2007

HANNOVER/KLEINENSIEL. Das Kernkraftwerk Unterweser ist wieder in Betrieb: Nach dem jährlich notwendigen Brennelementwechsel und der damit verbundenen Revision wurde am (vergangenen) Sonnabend die Zustimmung zum Wiederanfahren gegeben, informierte die Sprecherin des Umweltministeriums. Zuvor hatte das Umweltministerium veranlasst, dass die Kontrollen im Zuge der Revision verstärkt werden. Anlass war eine Störung, die am 21. Juli 2007 zu einem meldepflichtigen Ereignis der Kategorie E (Eilt), INES Stufe 1 führte.

Während des Stillstands wurden 36 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgewechselt sowie eine Vielzahl von routinemäßigen Prüfungen, Instandhaltungsmaßnahmen und kleineren Änderungsarbeiten durchgeführt. Im Vordergrund standen dabei die Inspektion von bereits eingesetzten Brennelementen sowie von Steuerelementen, der Austausch von Nachkühlpumpen und eine umfangreiche Druckprüfung des Primärkreises.

In drei Fällen wurden Befunde festgestellt, die dem Umweltministerium fristgerecht gemeldet wurden. Zwei Befunde an Kernbehälter- und Kernumfassungs-Schrauben sowie an Dampferzeugerheizrohren wurden als Ereignisse der Kategorie N (Normal), INES 0 gemeldet. Ein Vorkommnis wurde als Störung der Kategorie E (Eilt), INES 1 eingestuft.

Diese Störung war am 21. Juli 2007 festgestellt worden: Eine Armatur in einem der vier Stränge des Not- und Nachkühlsystems war nicht korrekt eingestellt, dies wurde bei routinemäßigen Prüfungen festgestellt, die im Zuge des Abfahrens des Kernkraftwerkes Unterweser zur Revision gemacht wurden. Ursächlich hierfür war eine fehlerhafte Justierung der elektronischen Stellungsanzeige an dieser Armatur, die in der Revision 2006 vorgenommen wurde und bis zum 21. Juli 2007 unerkannt blieb. Der Fehler wurde umgehend behoben.

Um zu verhindern, dass sich ein derartiges Ereignis wiederholt, hat das Niedersächsische Umweltministerium unter Beteiligung des TÜV Nord den Vorgang analysiert. Gegenstand waren dabei insbesondere die Faktoren Mensch, Technik und Organisation, das sogenannten MTO – System. Als erste Konsequenz wurden die Kontrollmechanismen während der Revision verschärft. Dies betrifft in erster Linie Art und Umfang der von den Betreibern zu organisierenden Kontrollen. Verstärkt wurden in diesem Zusammenhang aber auch die Kontrollen durch die Aufsichtsbehörde und die Sachverständigen.

Während der gesamten Anlagen- Revision wurden alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Arbeiten vom Niedersächsischen Umweltministerium und zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord intensiv kontrolliert und überprüft.

Artikel-Informationen

erstellt am:
24.09.2007
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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