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Chlorid
Chlorid (Cl-) ist als Bestandteil von Salzen weit verbreitet. Stark erhöhte Chloridgehalte im Grundwasser können auf punktuelle Abwassereinleitungen, Belastungen aus Deponien, Streusalzeinflüsse und den Einsatz von Düngemitteln hinweisen. Darüber hinaus ist Chlorid ein Indikator für Versalzungsprozesse, zum Beispiel Meerwasserintrusion. Der Grenzwert beträgt nach TrinkwV (2013) und der Schwellenwert nach GrwV (2010) 250 mg/l.
Chloride treten hauptsächlich als Natriumchlorid im Steinsalz, als Kaliumchlorid-Lagerstätte und als Magnesiumchlorid in den Abraumsalzen der Steinsalzlager auf. Die natürliche Verbreitung ist sehr unterschiedlich und reicht von sehr geringen Konzentrationen in magmatischen Gesteinen bis hin zu Salzlagerstätten (NLWKN, 2001). Die meisten Chloride sind gut wasserlöslich und werden im Boden nicht adsorbiert. Daher können sie leicht ausgewaschen werden und gelangen mit dem Grundwasser über die Flüsse ins Meer und reichern sich dort an. Die Durchschnittskonzentration im Meerwasser beträgt 18 g/l. Konzentrationen ab ca. 200 mg/l verleihen dem Wasser bereits einen salzigen Geschmack (NLWKN, 2001). Grundwasser weist normalerweise Chloridgehalte bis etwa 20 mg/l auf, in einzelnen Formationen, z.B. dem Muschelkalk, sind jedoch deutlich höhere Chloridgehalte anzutreffen (NLWKN, 2001). Auch in der Nähe von Salzlagerstätten und im Küstenbereich können die Chloridgehalte wesentlich höher sein (NLWKN, 2001).
Chlorid-Ionen sind für Organismen lebensnotwendig. Sie sind für das Grundwasser vor allem als Anzeiger von Versalzungsprozessen und Verunreinigungen von Bedeutung.
Stark erhöhte Chloridgehalte im Grundwasser, die nicht natürlich bedingt sind, können auf punktuelle Abwassereinleitungen, Belastungen aus Deponien, Streusalzeinflüsse und den Einsatz von Düngemitteln hinweisen. In Kalidüngern ist Chlorid (als KCl und NaCl) ein unerwünschter Nebenbestandteil. Auch Gärfuttersäfte, Gülle und Jauche enthalten ebenfalls Chlorid (Kölle, 2010). Kölle (2010) sieht daher einen Zusammenhang zwischen Düngung und erhöhten Chloridgehalten unter landwirtschaftlichen Flächen.
Die Übernutzung von Grundwasser kann indirekt zum Einströmen salzhaltiger Wässer – im Küstenbereich zum Eindringen von Meerwasser – führen (BMU, 2008). Auch wasserbauliche Maßnahmen (Flussbegradigungen und Vertiefungen) und Veränderungen des Meeresspiegels können ein Vordringen von Salzwasser im Grundwasserraum bewirken (Meerwasserintrusion). Die Veränderungen von Chloridgehalten weisen auf derartige Versalzungsprozesse hin.