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Antwort auf die mündliche Anfrage: Welche Kenntnisse hat das Land Niedersachsen über Wolfshybride? (Teil 2)

Der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz Stefan Wenzel hat namens der Landesregierung auf eine mündliche Anfrage der Abgeordneten Martin Bäumer, Ernst-Ingolf Angermann, André Bock, Dr. Hans-Joachim Deneke-Jöhrens, Ingrid Klopp, Axel Miesner, Elke Twesten und Lutz Winkelmann (CDU) geantwortet.

Vorbemerkung der Abgeordneten

Deutschlandfunk Nova berichtet auf seiner Internetseite unter dem Titel „Halbwilde für Zuhause“ über sogenannte Wolfshybride und die Probleme die beim Halten dieser Tiere auftreten können (https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/tierkreuzungen-wolfshybride-als-haustiertrend). Es wird berichtet: „In der Praxis gibt es bereits viele Versuche mit Kreuzungen aus Wolf und Hund, etwa mit Schäferhunden, Huskies und Dutzenden anderen Hunderassen. Vor allem in den USA sind diese Züchtungen beliebt. Es wird geschätzt, dass es dort etwa 250.000 Wolf-Hund-Mischlinge gibt. Was das Halten der Tiere schwierig machen kann, ist genau diese Kreuzung. Denn sie bleiben halb Wolf, halb Hund. Bis zur Geschlechtsreife haben die Besitzer meist wenige Probleme mit den Tieren. Nach zwei oder drei Jahren können dann Schwierigkeiten auftauchen, wenn beispielsweise das Tier den Besitzer nicht als Rudelführer akzeptiert und sich zusehends unberechenbar verhält. Unangenehmer Nebeneffekt überforderter Herrchen: Werden die Tiere ausgesetzt, verwildern sie (ähnlich wie auch Hunde). Eine ungünstige Kombination ergibt sich aber aus der bei Hunden üblichen fehlenden Menschenscheu und dem räuberischen Instinkt der wölfischen Vorfahren. Deshalb kam es in den USA bereits zu Zwischenfällen mit Hybriden. Zwischen 1981 und 1999 wurden 14 Menschen durch die Wolfsmischlinge getötet und fast 40 verletzt.“

1.Soweit in den zurückliegenden vier Jahren Risse von Weidetieren Hunden zugeordnet wurden, welche DNA Merkmale waren für diese Zuordnung ausschlaggebend, welche Merkmale hätten bei einem Wolf oder Wolfshybriden in der DNA enthalten sein müssen?

Siehe hierzu die Vorbemerkungen der Landesregierung und Antworten zu Teil 1 dieser Serie mündlicher Anfragen zum Thema Wolfshybride, sowie Landtags-Drucksache 17/5215, Antworten auf die Teilfragen 7, 8 und 13-15.

2.Ist der Landesregierung bekannt, ob es in Niedersachsen Wolfshybride gibt, und, wenn ja, wie viele leben in privater Haltung und wie viele in der freien Natur?

Nein, zur Haltung in privater Hand liegen der Landesregierung keine Erkenntnisse und keine Meldungen über die Haltung von meldepflichtigen Wolf-Hund-Mischlingen vor. Es kann jedoch nie hundertprozentig ausgeschlossen werden, dass ein Tierhalter seine gesetzliche Meldepflicht verletzt und Tiere unbekannter Herkunft ohne behördliche Kenntnis und Genehmigung hält. In der freien Natur kommen in Niedersachsen Wolfshybride nicht vor. Siehe hierzu auch die Vorbemerkungen der Landesregierung und Antworten zu Teil 1 dieser Serie mündlicher Anfragen zum Thema Wolfshybride, sowie Landtags-Drucksache 17/5215, Antworten auf die Teilfragen 1-4 und 6.


3.Gibt es in Niedersachsen Fälle, in denen Wolfshybride aus privater Haltung freigelassen wurden oder entflohen sind (bitte entsprechenden Vorfälle einzeln nennen)?

Der niedersächsischen Landesregierung sind derartige Vorkommnisse nicht bekannt. Auch das genetische Monitoring hat bisher keinerlei Hinweise auf das Vorhandensein solcher Tiere in freier Wildbahn ergeben. Bei dem kürzlich in der Region Hannover entlaufenen Tier, das nach kurzer Zeit nach Hause zurückgekehrt war, handelte es sich um einen sogenannten Wolfhund, also einen Hund, in dessen Abstammungslinie vor wenigen Generationen (> 5) ein Wolf eingekreuzt worden war.


Artikel-Informationen

erstellt am:
21.09.2017

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