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Ein grünes Band in Niedersachsen

Wer in Niedersachsen Natur erleben möchte, sollte ans Grüne Band fahren. Für Naturgenießer sind die Flächen im Umfeld des ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifens besonders attraktiv. Der Grund: Viele dieser Bereiche haben heute bundes- und europaweit eine herausragende Bedeutung für den Naturschutz – von der Abgeschiedenheit in Grenznähe hat die Natur jahrzehntelang profitiert.

Artenvielfalt dank Dornröschenschlaf

Zu Zeiten des Eisernen Vorhangs war es ruhig in Grenznähe. Der Bau von Straßen und Industrieanlagen, die Intensivierung der Landwirtschaft – das alles fand in Niedersachsen und anderswo in Deutschland kaum im Umfeld der Grenzanlagen statt. Dank der Abgeschiedenheit konnte sich in diesen Bereichen ein Naturreichtum erhalten und entwickeln, wie er anderswo kaum zu finden ist. Unzerschnittenheit und Störungsfreiheit, Ruhe, Naturnähe und Kleinteiligkeit zeichnen auch heute noch viele Bereiche entlang der östlichen Landesgrenze aus.

Grünes Band sogar auch in Niedersachsen

Im engeren Sinn versteht man unter dem „Grünen Band“ den Geländestreifen zwischen der ehemaligen innerdeutschen Staatsgrenze und dem Kolonnenweg, auf dem die Grenzer patrouillierten. Er verläuft heute überwiegend auf dem Gebiet der ostdeutschen Bundesländer. Ein Teil dieses Geländestreifens mitsamt ehemaliger Grenzanlagen ist heute sogar auch unmittelbar in Niedersachsen, fern von der heutigen Landesgrenze, zu erleben: jenseits der Elbe im Nordosten, dort wo die Gemeinde Amt Neuhaus zum Lüneburgischen gehört. Der Hintergrund: Das Amt Neuhaus gehörte früher zur DDR, wurde aber 1993 nach einer Abstimmung der örtlichen Bevölkerung von Mecklenburg-Vorpommern nach Niedersachsen übertragen. Der Grenzstreifen am rechten Elbufer bildet zusammen mit der Elbe als ehemaligem Grenzfluss in diesem Bereich das Grüne Band.

Lücken schließen in der Perlenkette: Niedersachsens Engagement

Die für den Naturschutz wichtigsten Flächen entlang des Grünen Bandes bilden in Niedersachsen das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue, der Nationalpark Harz und die Gebiete des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Darüber hinaus könnten sich weitere Gebiete zu Perlen am Grünen Band entwickeln. Einige von Ihnen haben trotz ihres Naturreichtums allerdings noch Entwicklungsbedarf – beispielsweise weil sie aktuell von großen Ackerflächen und Intensivgrünland geprägt sind. Das Land Niedersachsen engagiert sich deshalb am Grünen Band: Für einen 5 km breiten Korridor diesseits des ehemaligen Grenzstreifens, der auch den Nationalpark Harz und das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue einschließt, wird zurzeit ein Konzept erarbeitet. Für die aus Naturschutzsicht wertvollen Bereiche diesseits des ehemaligen Grenzstreifens bis zu circa 5 km Entfernung zur ehemaligen Grenze wird zur Zeit ein Konzept erarbeitet, das auch den Nationalpark Harz und das Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue einschließt. Damit werden die fachlichen Grundlagen zusammen getragen und Vorschläge entwickelt, um die Flächen am Grünen Band in ihrem Wert für den Naturschutz, besonders für den Biotopverbund, verbessern zu können.

Außerdem wird der Entwicklung der Flächen am Grünen Band mit einem Bundesförderprogramm nachgeholfen: In zwei Regionen am Grünen Band in Niedersachsen werden derzeit sogenannte Naturschutzgroßprojekte durchgeführt: Im Niedersächsischen Drömling und im Eichsfeld.

Feuchtwiese mit Wiesenknöterich im Naturschutzgebiet Obere Dummeniederung.

Weitere InformationenDas Grüne Band (BUND)Modell der innerdeutschen GrenzeGeschichte des Grünen Bandes
Natürlich Niedersachsen  

Feuchtwiese mit Wiesenknöterich im Naturschutzgebiet Obere Dummeniederung

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