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Meyer: „42 Millionen Euro für Klima- und Naturschutz im Weltnaturerbe Wattenmeer“

Insgesamt fünf Projekte aus dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz an der niedersächsischen Küste gestartet


PI 097/2025

Das Weltnaturerbe Wattenmeer ist durch den steigenden Meeresspiegel und die Erwärmung der Meere – durch das Verbrennen von Gas, Öl und Kohle – massiv gefährdet. Dabei können Salzwiesen am Wattenmeer das klimaschädliche Treibhausgas C02 besser speichern als jede künstliche Technik. Die Wiederherstellung und Förderung von natürlichen CO2-Speichern an der niedersächsischen Küste ist daher ein wichtiger Beitrag zum natürlichen Klimaschutz. In Niedersachsen beginnt nun die Umsetzung von fünf Projekten im Rahmen des Bundesaktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) – Handlungsfeld Meere und Küsten. Insgesamt stellen Bund und Land dafür 42 Millionen Euro als ersten Schritt bereit.

Diese neuen Klimaschutz- und Naturschutzprojekte wurden bei einer Kickoff-Veranstaltung am (heutigen) Donnerstag im Niedersächsischen Umwelt- und Klimaschutzministerium vorgestellt. Dabei handelt es sich unter anderem um Pilot- und Modellvorhaben zur Seegras- und Salzwiesenrenaturierung in den Projektgebieten Ems-Dollart, Wurster Küste und Norderland. „Mit diesen fünf Projekten investieren wir massiv in den natürlichen Klimaschutz unserer marinen Ökosysteme“, so Niedersachsens Umwelt- und Klimaschutzminister Christian Meyer, „denn die Natur speichert das schädliche Treibhausgas CO₂ besser, sauberer und nachhaltiger als jede Technik es könnte. Deshalb setzen wir in Niedersachsen konsequent auf Klimaschutz, den Ausstieg aus fossilen Energien und auf naturbasierte Lösungen – besonders an unseren Küsten. Mit innovativen Ansätzen, die gleichzeitig die Biodiversität stärken und das Sedimentmanagement verbessern, gehen wir einen wichtigen Schritt hin zu einem wirksamen und zukunftsfesten Klimaschutz. Das wird sich ebenso positiv auf den Schutz unserer Küste auswirken.“

Die fünf Niedersächsischen Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund 42 Millionen Euro, die zu 80 Prozent aus dem Bundesprogramm und zu 20 Prozent vom Niedersächsischen Umwelt- und Klimaschutzministerium getragen werden. Alle Projekte werden in der Laufzeit von 2025 bis 2033 durch den Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (NLPVW) in enger Abstimmung mit dem Ministerium umgesetzt.

Bei der Kickoff-Veranstaltung haben Vertreterinnen und Vertreter des NLWKN und der NLPVW Ziele und Meilensteine zu insgesamt fünf Pilot- und Modellvorhaben zur Seegras- und Salzwiesenrenaturierung in den Projektgebieten Ems-Dollart, Wurster Küste und Norderland vorgestellt. Alle Projekte zielen darauf ab, die natürlichen Kohlenstoff- und Treibhausgasspeicherfunktion sowie die CO2-Senkenfunktionen der Meeres- und Küstenökosysteme zu stärken und positive Effekte für Biodiversität, Sedimentmanagement und Küstenschutz zu erzielen. Durch Seegras- und Salzwiesenentwicklung können erhebliche Mengen Kohlenstoff im Sediment eingelagert und damit langfristig gebunden werden. Gleichzeitig übernehmen diese Lebensräume wichtige Funktionen für den naturbasierten Küstenschutz. Zu den Projekten gehören etwa die Schaffung einer Vogelinsel mit Salzwiesen im Dollart an der Ems im Rahmen eines ökologischen Sedimentmanagement oder die großflächige Salzwiesenentwicklung an der Wurster Küste im Landkreis Cuxhaven und im Norderland im Landkreis Aurich.

Die Kickoff-Veranstaltung wurde von einem projektübergreifenden Workshop begleitet, bei dem insbesondere das projektbegleitende Monitoring abgestimmt wurde, um die Klimaschutzwirkungen zukünftiger Projekte noch genauer bewerten zu können. Für alle Projekte ist eine frühzeitige und kontinuierliche Einbeziehung der regionalen Stakeholder vorgesehen. Bereits Anfang des nächsten Jahres sollen erste Stakeholder-Veranstaltungen stattfinden; die Öffentlichkeit wird regelmäßig über die Projektfortschritte informiert.

In der folgenden Tabelle finden Sie die einzelnen Projekte aufgeführt:

Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz (ANK), Handlungsfeld 3: Meere und Küsten –
Projektübersicht Niedersachsen


Projekt

Projektvolumen

Eingebundene Behörden, Projektpartner

Kohlenstoffspeicherung durch natürliche Salzwiesenentwicklung im Bereich von Sommerpoldern der Wurster Küste (KoNaS-WK)

rund 21,2 Mio. €

MU, NLPVW, NLWKN, Forschungspartner: RPTU Kaiserslautern-Landau

Erhöhung des Kohlenstoffspeicherpotenzials auf dem Hund-Paapsand durch die Wiederansiedelung von Seegraswiesen im Rahmen eines ökologischen Sedimentmanagements (C-HuPaSed)

rund 1,26 Mio. €

MU, NLWKN - Forschungsstelle Küste, Forschungspartner: RPTU Kaiserslautern-Landau

Stärkung der Klimaresilienz und Kohlenstoffspeicherung Dollart/Küste über eine integrative Vorlandmanagementplanung, Initialmaßnahmen zur Salzwiesenentwicklung und pilothafte Sedimentverbringung auf Moorstandorte im Binnenland (KliResDo)

rund 3,8 Mio. €

MU, NLWKN, NLPVW, Forschungspartner: RPTU Kaiserslautern-Landau, WWU Münster

Machbarkeitsstudie und pilothafte Anlage einer Vogelinsel zur Wiederherstellung von Salzwiesen im Deichvorland des Dollart im Rahmen eines ökologischen Sedimentmanagements (C-VolDolSed)

rund 1,28. Mio. €

MU, NLWKN - Forschungsstelle Küste, Forschungspartner: RPTU Kaiserslautern-Landau

Kohlenstoffspeicherung durch natürliche Salzwiesenentwicklung im Bereich von Vorlandflächen und Sommerpoldern im Norderland (KoNaS-N)

rund 14,4 Mio. €

MU, NLPVW, NLWKN, Forschungspartner: RPTU Kaiserslautern-Landau


Vertreterinnen und Vertreter des NLWKN und der NLPVW stehen mit dem Minister auf einer Treppe.   Bildrechte: MU
Bei der Kickoff-Veranstaltung haben Vertreterinnen und Vertreter des NLWKN und der NLPVW Ziele und Meilensteine zu insgesamt fünf Pilot- und Modellvorhaben zur Seegras- und Salzwiesenrenaturierung vorgestellt.

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.12.2025

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