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Meyer: „Ein grünes Monument der Zeit“

- 400 Jahre alte Eibe in Thedinghausen zum Nationalerbe Baum erklärt -


PI 078/2023


Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat am (heutigen) Freitag in Thedinghausen (Landkreis Verden) eine mehr als 400 Jahre alte Eibe zum Nationalerbe Baum erklärt. „Das ist eine herausragende Auszeichnung für das Naturerbe in Niedersachsen“, so der Umweltminister. „Durch besonders betitelte Bäume wie diese Eibe schärfen wir das Bewusstsein für die Wertigkeit und den Schutz dieser naturschutzfachlich und naturhistorisch wertvollen Bäume.“ Das „Nationalerbe Baum“ ist eine Auszeichnung, mit der die Deutsche Dendrologische Gesellschaft (DDG) seit 2019 außergewöhnliche Exemplare von Uralt-Bäumen in Deutschland unter besonderen Schutz stellt. Als Uralt-Baum gelten Bäume, die älter als 400 Jahre sind.

Deutschlandweit wurden bislang 26 Nationalerbe-Bäume ausgerufen, zwei davon in Niedersachsen: Die „Dicke Linde“ in Heede (Landkreis Emsland), eine 600-800 Jahre alte Sommer-Linde, war 2019 der erste ausgerufene Nationalerbe Baum. 2022 folgte die 800 Jahre alte „Tumuluslinde Eveseen“ in Evessen (Landkreis Wolfenbüttel). Die 400 Jahre „Alte Eibe“ am Schloss Erbhof ist jetzt der dritte Nationalerbe-Baum in Niedersachsen. Minister Meyer: „Sie wurde 1621 mitten im dreißigjährigen Krieg gepflanzt und hat schon Dutzende Generationen, Kriege und Krisen überlebt. Der Uraltbaum ist ein beeindruckendes grünes Monument der Zeit.“

Ziel der Initiative ist es, deutschlandweit 100 Bäume zu ernennen. Dazu wurde ein Fach-Kuratorium ins Leben gerufen, das sich um die Auswahl der geeigneten Kandidaten, die Öffentlichkeitsarbeit und die Weiterentwicklung der Initiative kümmert. Die Finanzierung der Initiative und der dazugehörigen Pflegemaßnahmen der Nationalerbe Bäume erfolgt über die Eva Mayr-Stihl-Stiftung.

Hintergrund:

Mit einem Stammumfang von fast fünf Metern gilt die „Alte Eibe“ in Thedinghausen als dickste öffentlich zugängliche Eibe in Deutschland. Die 14 Meter hohe und 21 Meter breite Krone gilt zudem als besonders gut erhalten und der Baum als besonders schön. Eiben können bis zu 2000 Jahre alt werden. Da Eiben im Mittelalter sehr beliebt für den Bogenbau waren, sind in Europa jedoch nur noch wenige Uralt-Eiben vorhanden. Die „Alte Eibe“ wurde 1621 vermutlich als vier jähriger Setzling zur Vollendung des Schlossgartens gepflanzt. Für die historische Perspektive: 1621 befand sich Mitteleuropa am Anfang des 30-jährigen Krieges, zur Zeit der Französischen Revolution war die Eibe bereits 168 Jahre alt und die Gründung Niedersachsens erlebte die Eibe mit 325 Jahren.




Artikel-Informationen

erstellt am:
18.08.2023

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