Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen klar Logo

Stefan Birkner: 11,4 Millionen für die Renaturierung der Hannoverschen Moorgeest

Pressemitteilung 66/2012

HANNOVER. Die Europäische Union beteiligt sich mit rund 8,5 Mio. Euro aus ihrem Life+ Programm an diesem neuen Naturschutzprojekt im Norden Hannovers. „Damit können wir einen der am besten erhaltenen Hochmoorkomplexe in Niedersachsen und Deutschland entwickeln und sichern“, freut sich Umweltminister Stefan Birkner über den Förderbescheid aus Brüssel. Die dazu gehörenden Moore liegen in der Region Hannover in den Städten Neustadt am Rübenberge, Langenhagen und Garbsen sowie der Gemeinde Wedemark.

„Das ist ein großer Erfolg für die Landesregierung. Wir betrachten das als Auszeichnung für den besonderen Einsatz des Umweltministeriums“ so der Minister weiter, „mein ganz persönlicher Dank geht an alle, die wir vor Ort für dieses Projekt gewinnen konnten. Am Ende wird eine Umsetzung der Renaturierung der Hannoverschen Moorgeest nur gemeinsam mit den Grundstückseigentümern erfolgen können". Für Birkner ist es das zweite Jahr in Folge, dass sein Ministerium erfolgreich eine millionenschwere Finanzspritze aus dem Life+ Programm bekommt. LIFE+ ist ein spezielles Finanzierungsinstrument der EU zur Förderung der europäischen Umweltpolitik. Aus der Antragsrunde 2011 werden in Deutschland insgesamt sechs Naturschutzprojekte mit einem Finanzvolumen von fast 20 Mio. Euro gefördert. Davon gehen allein 8,5 Mio. Euro nach Niedersachsen für die Hochmoorrenaturierung. Dies ist das größte Einzelprojektvolumen aller 2012 genehmigten deutschen LIFE+ - Projekte. Träger des Moorschutzprojekts ist das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, das 20 Prozent der Gesamtkosten übernimmt. Die Durchführung der Renaturierung wird an den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) übertragen. Projektpartner ist die Region Hannover, welche sich mit fünf Prozent an der Finanzierung beteiligt. Für Regionspräsident Hauke Jagau ist die Förderzusage der EU „ein sehr gutes Ergebnis der langjährigen Vorarbeiten in seinem Haus.“ Die Region werde sich zusammen mit den anderen Partnern engagiert für die erfolgreiche Umsetzung des Projektes einsetzen.

„Niedersachsen hat eine besondere Verantwortung für den Hochmoorschutz; hier liegen 95% aller Moorflächen der europäischen atlantischen Region“ betont der Minister. Dieser Verantwortung sei Niedersachsen gerecht geworden, indem seit dem Jahr 2000 die wichtigsten Hochmoorgebiete als europäische Natura 2000-Gebiete an die EU gemeldet wurden. Das Bissendorfer, Helstorfer, Otternhagener und Schwarze Moor der ‘Hannoverschen Moorgeest‘ gehören zu den naturnahesten Hochmooren Niedersachsens. Eine große Zahl von bundesweit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie Kranich, Sumpfohreule, Moorfrosch oder Sonnentau sind hier zu finden. Das Projekt leistet außerdem einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, denn lebende Moore binden das Treibhausgas Kohlendioxid.

In den kommenden elf Jahren Projektlaufzeit soll der gestörte Wasserhaushalt in den vier Mooren regeneriert werden. So kann das Moor wieder wachsen und es können sich moortypische Tier- und Pflanzenarten ansiedeln. Bisher wird dem Moor durch tiefe Entwässerungsgräben das zum Wachstum notwendige Wasser entzogen. Projektziel ist es, das Regenwasser wieder ganzjährig im Moor zu halten und den Wasserhaushalt vom Grundwasser abzukoppeln. Dies soll durch Verschluss, Verlegung oder Neubau der aus dem Moor herausführenden Gräben sowie den Bau von Ringwällen im Inneren des Moores erreicht werden. Dabei hat „die Kooperation zwischen Landnutzern und Naturschutz für das Projekt eine besondere Bedeutung“, betont Birkner. Die Umgebung der Moore wird nicht beeinflusst, damit eine landwirtschaftliche Nutzung im Umfeld weiterhin möglich ist. Derzeitigen Bewirtschaftern von Grund und Boden sowie privaten Anliegern sollen durch die Renaturierung keine Nachteile entstehen. Zur Umsetzung wird noch in diesem Jahr durch das Amt für Landentwicklung ein Flurbereinigungsverfahren eingeleitet.

Artikel-Informationen

erstellt am:
31.07.2012

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln