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Umweltminister Stefan Wenzel: DEA sollte Anspruch für Probebohrungen im Wattenmeer vor Cuxhaven zurückgeben - “Shell-Verzicht auf Erdölsuche in der Arktis beispielhaft"

Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel hat an die Deutsche Erdöl AG (DEA) appelliert, auf den Anspruch nach Explorationsbohrungen im Bereich des Wattenmeeres vor Cuxhaven zu verzichten. "Die DEA sollte dem Beispiel des Shell-Bohrverzichts in der kanadischen Arktis folgen und die hoch umstrittenen alten Anspruchsrechte zurückgeben“, sagte der Minister am Sonntag (heute) in Hannover. "Das Niedersächsische Wattenmeer ist wie die Arktis eine Region von außergewöhnlicher Schönheit, einer unglaublichen Artenvielfalt und einer großen ökologischen Bedeutung." Ein Verzicht der DEA wäre ein „Gewinn für die Natur, für den Tourismus und die heimische Wirtschaft“. Wenzel: "Die DEA könnte ein positives Stück Umweltschutzgeschichte schreiben und ein Zeugnis dafür ablegen, dass auch die Konzerne der fossilen Industrien Verantwortung für das ökologische Erbe übernehmen wollen", sagte Wenzel.

Nach aktuellen Medienberichten will der britisch-niederländische Ölkonzern Shell auf Bohrarbeiten in der kanadischen Arktis verzichten und plant, seine Rechte einer Umweltorganisation zu übertragen. Damit wird es möglich, in dieser Region ein Meeresschutzgebiet auszuweisen.
Die Deutsche Erdoel AG ist Inhaberin einer Aufsuchungserlaubnis für Erdöl in einem Erlaubnisfeld im Wattenmeer vor Cuxhaven. Dort geht es um eine Erkundungsbohrung im Zusammenhang mit möglichen Ölvorkommen im Bereich Eversand.

Wenzel: „Das DEA-Vorhaben berührt den Bereich des Weltnaturerbes und des Nationalparks Wattenmeer. Hier gelten sehr hohe Schutzbestimmungen. Ölförderungen sind ohnehin nicht vorstellbar, aber auch Explorationsbohrungen passen nicht in die Zeit. Shell hat sich in der Abwägung von Ökonomie und Ökologie für den Umweltschutz entschieden. Die Entwicklung auf dem Energiemarkt müsste auch für DEA überzeugende Argumente für den Verzicht liefern. Wir sollten uns gemeinsam dafür einsetzen, dass das Wattenmeer seiner natürlichen Bestimmung überlassen bleibt!“

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erstellt am:
12.06.2016

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