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Energieminister Meyer setzt Sommerreise durchs Land der Erneuerbaren fort

Meyer: „Niedersachsen ist Spitzenreiter im Bereich Repowering und Klimaschutz“


PI 055/2025

Energieminister Christian Meyer hat heute (Dienstag) seine Sommerreise durchs Land der Erneuerbaren Energien fortgesetzt. Am 2. Tag seiner Sommertour besuchte er in Bad Bentheim einen der ersten Bürgerwindparks Niedersachsens. Der von der Prowind GmbH gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern betriebene Park liefert bereits seit 25 Jahren klimafreundlichen Strom und gilt als Keimzelle des mittlerweile international agierenden Osnabrücker Unternehmens. Nachdem in 2000 die ersten zwei Anlagen in Betrieb genommen wurden, erweiterte Prowind den Standort 2017 um vier moderne Großturbinen. Ab 2026 ist geplant, die ältesten Anlagen durch drei neue Turbinen der 6‑ bis 7‑MW‑Klasse zu ersetzen, um auf gleicher Fläche deutlich mehr Strom zu erzeugen. Energieminister Meyer: „Der Bürgerwindpark Bad Bentheim zeigt, wie Bürgerbeteiligung, regionale Wertschöpfung und der weitere Ausbau der Windenergie zusammenwirken können. Genau das brauchen wir auf dem Weg zu unserem 30 Gigawatt Onshore‑Windziel bis 2035.“

Vor Ort warb Energieminister Christian Meyer für eine Öffnung des sog. Meppener Traktats. Der Grenzvertrag stammt aus dem Jahr 1824 und wurde in Meppen zwischen dem Königreich der Niederlande und dem Königreich Hannover geschlossen. Darin wurde festgelegt, dass mit Ausnahme von Regierungsgebäuden in einer 376 Meter langen Zone beiderseits der Grenze keine Bebauung stattfinden darf. 2024 wollte die Grafschaft Bentheim Windräder an der Landesgrenze bauen, wogegen sich WindkraftgegnerInnen unter Bezug auf das Meppener Traktat zur Wehr setzten.

Nachdem sich nun die Landkreise Leer und Emsland sowie die Provinzen Drenthe und Groningen auf ein „Meppener Traktat 2.0“ verständigt haben, wollen die Niederlande und Deutschland in einer Verbalnote erklären, dass Artikel 5 des Meppener Traktats für Erneuerbare Energien, Wasserstoff und Stromspeicher grundsätzlich geöffnet werden soll. Voraussetzung ist, dass die gemeinsame Deutsch-Niederländische Raumordnungskommission ihre Zustimmung erklärt. Auch sollen grenzüberschreitende Verbände- und Bürgerbeteiligungen nach den jeweiligen Umweltstandards durch die Genehmigungsbehörden erfolgen. Umweltminister Christian Meyer begrüßt eine sanfte Öffnung des Meppener Traktats für Erneuerbare Energien beiderseits der Grenze, die aber noch verbindlich zwischen beiden Ländern vereinbart werden muss.

Am Nachmittag besuchte Umwelt- und Energieminister Meyer in Bad Laer das internationale Klinkerwerk Feldhaus und überreichte im Rahmen der Förderrichtlinie „Betriebliche Ressourceneffizienz“ einen Förderbescheid des Landes Niedersachsen in Höhe von 643.000 Euro für dessen innovative und ressourcensparende Verpackungsanlage. Die Firma Feldhaus wurde 1857 vom Landwirt Bernhard Heinrich Feldhaus gegründet, um im Nebenerwerb hofeigene Lehmvorräte im offenen Feldbrand zu Ziegeln zu brennen. Das Familienunternehmen beschäftigt heute 150 Mitarbeiter. Im Bereich Klinkerriemchen ist Feldhaus weltweit Marktführer, erzeugt jährlich 115 Millionen Klinker, Klinkerriemchen und Pflaster und exportiert in 40 Länder.

Auf der Suche nach einer ressourceneffizienteren Verpackungsoption für flache Ziegel (Flachriemchen) ließ sich Betriebsleiter Schröder von den elastischen Bändern inspirieren, mit denen im Einzelhandel Gemüse zusammengehalten wird. Diese Banderolen konnten erfolgreich für die Verpackung von Flachriemchen modifiziert werden. Umwelt- und Energieminister Meyer: „Ich freue mich, dass mit Einführung dieser elastischen Banderole eine Lösung „made in Niedersachsen“ gefunden wurde, um Tonnen von Kartonagen überflüssig zu machen, sowohl bei der Verpackung als auch auf Baustellen weltweit, wo beim Auspacken Zeit und Ressourcen für die Entsorgung der Kartonagen eingespart werden können.“ Der Minister betonte, dass die Fördermittel aus Niedersachen für Maßnahmen der „Betrieblichen Ressourceneffizienz“ noch nicht vollständig ausgeschöpft seien und Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen noch bis zum 15.12.2025 Anträge auf Zuschüsse stellen können.

Als Fazit seiner zweitägigen Sommerreise sagte Energieminister Meyer: „Diese Reise hat mir gezeigt, dass die Energiewende, der Ressourcenschutz oder etwa das Batterierecycling keine Theorie, sondern längst Wirklichkeit geworden sind. Niedersachsen ist Spitzenreiter im Bereich der Erneuerbaren, des Repowerings und der Transformation der Wirtschaft. Wir sind auf gutem Wege, unsere Klimaziele zu erreichen. Das stärkt Niedersachsen und die ländlichen Räume – mit hoher Wertschöpfung, neuen Arbeitsplätzen und Innovationen. Die Reise beweist einmal mehr: Niedersachsen hat nicht nur viel Energie, sondern die Zukunft des Landes liegt in den Erneuerbaren Energien.“

Artikel-Informationen

erstellt am:
06.08.2025

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