Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen klar Logo

Lies: „Lebensmittelverschwendung stoppen!“

Lebensmittel landen tonnenweise im Müll


PI 090/2020

In der Debatte um das Sammeln von Lebensmittel aus Abfallbehältern von Lebensmittelmärkten sieht Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies dringenden Handlungsbedarf. „Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts, dass das sogenannte Containern verboten bleibt, löst das grundlegende Problem nicht“, betont Lies: „In Deutschland werden mindestens zehn Millionen Tonnen Lebensmittel in die Mülltonne geworfen, rund eine Million Tonnen davon in Niedersachsen. Eine unglaubliche Verschwendung, die wir uns nicht leisten dürfen: Die Lebensmittelverluste schlagen mit etwa 19,1 Milliarden Euro pro Jahr zu Buche. Die Anbaufläche für diese Lebensmittel entspricht etwa der Größe Niedersachsens. Rein theoretisch würden Landwirte auf dieser Fläche Lebensmittel produzieren, ohne dass diese jemals verkauft werden und stattdessen in der Tonne landen. Ein Teil davon wird auch im Lebensmitteleinzelhandel weggeworfen. Auch die Möglichkeit, dass sich Menschen ihre Lebensmittel aus Müllcontainern legal hätten nehmen dürfen, passt nicht zu einem der reichsten Industrieländer der Welt. Für mich ist das Ganze der reinste Wahnsinn!“

In Europa hätten Frankreich, Italien und Finnland das Wegwerfen von Lebensmitteln durch den Handel strikt verboten. Deshalb fordert Lies auch für Deutschland ein konsequentes Vorgehen: „Die Lebensmittel dürfen nicht weggeworfen werden, sondern müssen gesondert zur Verfügung gestellt, gespendet oder anders verwertet werden. Alternativ könnte man auch die Entsorgung von Lebensmitteln deutlich verteuern. Nur nichts zu tun, geht so nicht weiter.“

Der Umweltminister wirbt daher erneut für einen „Runden Tisch“, der gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“ längst geplant ist. „Wir wollen Handel, Industrie, Landwirte, Politik, Gastronomie, Kantinen und Verbraucher zusammenbringen. Und wir müssen so schnell wie möglich darüber reden, wie mehr regionale Produkte in die Läden kommen, aber auch über Mindesthaltbarkeit, zu frühes Wegwerfen, über das Verbot von Preisdumping bei Lebensmitteln, und über die Verhinderung von Vernichtung von wertvollen Lebensmittel“. Die Landesregierung sei bereit, „diesen Dialog mit den angesprochenen Partnern möglichst bald zu starten“, versichert Minister Lies.


zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln