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Deutsch-Niederländische Zusammenarbeit im Ems-Dollart-Bereich wird durch gemeinsames Leitbild intensiviert

Pressemitteilung Nr. 35/2019

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies und der Minister der Provinz Groningen, Henk Staghouwer, haben heute ein Leitbild für eine gemeinsame ökologische Strategie zum Sedimentmanagement im Ems-Dollart-Bereich unterschrieben.

Niedersachsens Umweltminister Lies sagte: „Wir haben mit unseren niederländischen Nachbarn ein gemeinsames Ziel: Wir streben einen gesunden Ems-Dollart-Bereich an mit einer hohen ökologischen Widerstandsfähigkeit und Beständigkeit gegen den Klimawandel. Deswegen haben wir heute Leitlinien für eine gemeinsame Strategie unterzeichnet, welche den Rahmen für zukünftige Projekte stecken. Es ist wichtig, dass wir gemeinsam an einem Strang ziehen und vereint Maßnahmen anschieben, um einen bestmöglichen Output für die Natur zu erreichen.“

Provinzialminister Henk Staghouwer sagte: „Dies ist ein historischer Moment, das beide Länder sich gemeinsam der Verantwortung stellen und wir gemeinsam Lösungen erarbeiten für den Schlick aber auch für die Herausforderungen des Klimawandels. Das Leitbild das die Niederlande und Niedersachsen heute miteinander beschließen ist gleichzeitig ein Startschuss für die beiden Länder um schnell gemeinsam einen Handlungsplan zu erarbeiten. Damit können wir eine schnelle Durchführung von gemeinsamen Projekten vorantreiben.“

Die ökologischen Ziele des Leitbildes sind unter anderem:

· Verbesserung der Qualität der Lebensräume und der Artenvielfalt

· Nutzen der natürlichen Prozesse und Anstreben einer naturnahen Dynamik bei der Verschlickung und Weiterverwertung des Sediments

· Mitwachsen der Watten und Vorländer mit dem Meeresspiegelanstieg

· Nutzung des überschüssigen Feinsediments aus Außenems und Dollart zum Ausgleich der Effekte des Meeresspiegelanstiegs

Der Unterzeichnung der Vereinbarung ist ein Fachworkshop vorangegangen, bei dem das Land Niedersachsen zwei Projekte vorgestellt hat, die Ende letzten Jahres erfolgreich angelaufen sind. Im ersten Projekt wird die Möglichkeit der Verwertung des Baggergutes aus der Ems und dem Ems-Ästuars auf landwirtschaftlich genutzten Flächen als ein Beitrag zur Wiederherstellung der natürlichen Sedimentdynamik in der Ems geprüft. Mit der Erstellung eines Modellsystems für die Tideems werden in einem zweiten Projekt Methoden zur Bewertung und zur ökologischen Gesamtoptimierung von Klappstellen entwickelt, die Wirkung und Dynamik von Seegras und Sandbänken auf die Tidecharakteristik und der Einfluss der Sedimentdynamik auf die Muschelvorkommen im Bereich der Osterems untersucht. Weitere Projekte sind in Vorbereitung.

Minister Lies sagte: „Auf Grundlage der heute unterschriebenen Vereinbarung werden wir auch in Zukunft die gute Zusammenarbeit mit den Niederlanden weiterführen und gemeinsam Projekte vorantreiben. Wir brauchen weitere gute Ansätze, um einerseits die störende Verschlickung in der Ems zu lösen und andererseits eine kluge Weiterverwertung für das Material zu finden. Dabei wollen wir auf die Dynamik des Systems setzen und natürliche Transportmechanismen nutzen. Ein für die Region sehr wichtiger Aspekt der gemeinsamen Strategie ist dabei die Entwicklung von Handlungsperspektiven in Hinblick auf Klimawandel und Meeresspiegelanstieg.“


Artikel-Informationen

erstellt am:
05.04.2019

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