Niedersächsisches Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz Niedersachsen klar Logo

Meyer: „Hannover wird zum Klimaschutzvorreiter für Kohleausstieg und Wärmewende“

Energieversorger Enercity weiht neues Biomasse-Heizkraftwerk mit Großwärmepumpe ein


PI 081/2025

Korrigierte Fassung von 17:20 Uhr

Der Hannoversche Energieversorger Enercity hat am (heutigen) Dienstag ein neues Biomasse-Heizkraftwerk eingeweiht. Mit der jetzt eingeleiteten Inbetriebnahme schafft Enercity die Voraussetzung für die Stilllegung des ersten Blocks des Kohlekraftwerks Stöcken. „Mit der innovativen Lösung und der in Deutschland einzigartigen Kombination aus Biomasse und einer mit Abwärme betriebenen Großwärmepumpe wird Hannover zur Modellstadt der Wärmewende“, so Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer bei der Inbetriebnahme. „Das Projekt beweist, dass Niedersachsen nicht nur beim Umstieg auf erneuerbaren Strom, sondern auch beim Kohleausstieg und der Wärmewende in Deutschland die Nr. 1 ist. Der Kohleausstieg, die Energiewende und der Klimaschutz kommen beschleunigt voran – und Enercity erzeugt mit dem modernen Biomasse-Heizkraftwerk grünen Strom und Fernwärme. Das zeigt, wie regionale Ressourcen, moderne Technik und Klimaschutz zusammenwirken – ein starkes Signal für die klimaneutrale Energiezukunft des Landes. Zusammen mit dem von Enercity massiv betriebenen Ausbau der Wind- und Solarenergie wird Hannover damit zum Klimaschutzvorreiter der Republik“, so Meyer.

Hannover hat als erste Kommune In Niedersachsen bereits ihre kommunale Wärmeplanung fertiggestellt und handelt als Modellstadt der Wärmewende. Die kommunale Wärmeplanung in Hannover geht davon aus, dass bis 2035 etwa 64 Prozent des Wärmebedarfs über leitungsgebundene Wärmeversorgung gedeckt wird. Damit wird grüne Fernwärme zum zentralen Baustein für eine sichere und saubere Energieversorgung in Hannover.

In Summe wird das Heizkraftwerk jährlich bis zu 500.000 Megawattstunden (MWh) Wärme liefern. Insgesamt werden jährlich 300.000 Tonnen CO2 eingespart. „Ein enormer Beitrag zur Klimaneutralität Hannovers“, so der Minister.

In Niedersachsen werden aktuell noch vier Kohlekraftwerke betrieben, die zusammen auf eine Nettoleistung von 916 Megawatt kommen. Damit hat Niedersachsen nur noch einen Anteil von rund vier Prozent an der gesamten Leistung der in Deutschland derzeit noch betriebenen Braun- und Steinkohlekraftwerke. Im kommenden Jahr wird Nordzucker seinen Kohlebetrieb einstellen, bis 2027 will Enercity beide Blöcke des Kohlekraftwerks vom Netz nehmen und damit den Kohleausstieg vollziehen. Niedersachsen hat es in den vergangenen Jahren geschafft, den Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 102,3 Prozent zu steigern, bundesweit beträgt der Anteil Erneuerbarer Energien erst 54,4 Prozent. Und: 2025 ging in Niedersachsen eine Rekordzahl an Windenergie- und Solaranlagen ans Netz.

Dieses Jahr wurden in Niedersachsen bereits 130 Windräder mit einer Leistung von 714,5 MW in Betrieb genommen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 81 Anlagen und 410 MW. „Niedersachsen setzt auf Erneuerbare Energien und Wärme. Um in Niedersachsen bis 2040 Klimaneutralität zu erreichen, sind die Stilllegung oder Umnutzung der Kohlekraftwerke entscheidende Meilensteine. Ich danke Enercity sehr für diese zukunftsweisende Investition für eine sichere, saubere und klimaschonende Energieversorgung in Hannover“, so Energie- und Klimaschutzminister Meyer.


Artikel-Informationen

erstellt am:
28.10.2025

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln