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Minister Meyer: „Unsere Wasserwirtschaft muss sich an den Klimawandel anpassen“

Fachveranstaltung in Brüssel zur Wasserresilienzstrategie und den Herausforderungen einer klimaangepassten Wasserwirtschaft in Niedersachsen und Europa


PI 076/2025

Angesichts der sich verschärfenden Klimakrise betonte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer am (heutigen) Montag in Brüssel die wachsenden Herausforderungen für die Wasserwirtschaft. „Wir haben es sowohl mit häufigeren Dürrephasen als auch mit zunehmenden Extremwetterereignissen und den Gefahren vermehrten Hochwassers zu tun. Die Wasserwirtschaft steht vor der großen Aufgabe, sich an den Klimawandel anzupassen. Nur so können wir die Versorgungssicherheit mit Wasser gewährleisten und größere Schäden verhindern“, so der Umweltminister.

Meyer äußerte sich anlässlich einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion, zu der die Vertretung des Landes Niedersachsen bei der EU eingeladen hatte. Die Veranstaltung zur Wasserresilienzstrategie widmete sich den drängenden Fragen zur Zukunft der Wasserwirtschaft in Europa, aber auch vor Ort in Niedersachsen. Gemeinsam mit Jan Ceyssens, stellvertretender Kabinettschef der EU-Umweltkommissarin, Viola Rocher, Leiterin des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) sowie Tim aus der Beek, Bereichsleiter Wasserressourcenmanagement am IWW Wasserforschung, diskutierte der Umweltminister die Bedeutung einer zukunftssicheren Wasserbewirtschaftung vor dem Hintergrund von Klimawandel und demografischen Veränderungen.

Die europäische Wasserresilienzstrategie verfolgt den Grundsatz „Wassereffizienz geht vor“ und legt den Fokus auf den Schutz und die Wiederherstellung des gesamten Wasserkreislaufs. In Niedersachsen bildet das Wasserversorgungskonzept 2022 die Grundlage, um die Versorgung von Bevölkerung, Industrie, Landwirtschaft und Gewerbe mit Wasser nachhaltig zu sichern.

Minister Meyer verwies auf die zentrale Rolle des Grundwassers, das rund 80 Prozent der Wasserversorgung ausmacht, jedoch regional unterschiedlich nachgebildet wird. Um Herausforderungen wie drohender Wasserknappheit bei steigendem Bedarf – bis 2050 wird ein Anstieg von etwa 30 Prozent prognostiziert – zu meistern, verfolgt Niedersachsen einen ganzheitlichen und sektorübergreifenden Ansatz. Dazu gehören der vor kurzem vorgestellte Masterplan Wasser als integrativer Rahmen, das Wasserversorgungskonzept mit regional differenzierten Bedarfsprognosen, regionale Wasserwirtschaftskonzepte, die durch Förderprogramme unterstützt werden, sowie die Stärkung des Hochwasserschutzes mit einer Investitionsoffensive von über 250 Millionen Euro bis 2048.

Zudem betonte der Minister die Bedeutung der EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Erreichung eines guten ökologischen Zustands aller Gewässer und forderte mehr Zeit zum Erreichen der Ziele. Mit Blick auf die Nitratbelastung im Grundwasser richtete Meyer einen deutlichen Appell an die Bundesregierung: „Der Schutz unseres Wassers ist nicht verhandelbar. Es ist höchste Zeit, dass Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer nun handelt und die Nitratbelastung in unseren Gewässern nachhaltig reduziert.“


Artikel-Informationen

erstellt am:
13.10.2025

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