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Energieminister Christian Meyer: „Wir brauchen Milliarden-Investitionen in den Netzausbau“

Besuch beim führenden Stromnetzbetreiber Tennet in Lehrte


PI 034/2023


Der Netzausbau für eine vollständig auf Erneuerbare Energien basierende, klimaschützende Energieversorgung ist zentral für das Gelingen der Energiewende. Niedersachsens Energie- und Klimaschutzminister Christian Meyer hat deshalb am (heutigen) Montag den Stromübertragungsnetzbetreiber Tennet besucht. An der Netzleitstelle des Unternehmens in Lehrte (Region Hannover) hat der Minister mit Tennet-Verantwortlichen insbesondere die technischen und genehmigungsrechtlichen Herausforderungen des Netzausbaus erörtert.

„Für eine erfolgreiche Energiewende und unsere ambitionierten Ausbauziele der Erneuerbaren Energien müssen wir jetzt auch beim Thema Stromübertragungsnetz den Turbo starten. Ich begrüße daher die Erleichterungen auf Bundesebene“, so Minister Meyer. „Auf Landesebene werden wir in der Taskforce Energiewende mit einer eigenen Projektgruppe den Netzausbau beschleunigen. Neben dem Zuwachs an Windrädern und Solaranlagen gehört der Ausbau der Infrastruktur und damit der Übertragungs- und Verteilnetze in den Fokus. Denn die Energiewende gelingt bundesweit nur, wenn wir die Offshore-Windenergie und den an Land produzierten Wind- und Sonnenstrom effektiv nutzen und intelligent transportieren.“

Grundlage dafür seien unter anderem schnellere Planungs- und Genehmigungsprozesse. Die EU-Notfallverordnung wird neben dem Bau von Windrädern auch den Netzausbau beschleunigen sowie Verfahren vereinfachen und verkürzen. Minister Meyer: „Es kann nicht sein, dass ein Verfahren wie die Südlink-Trasse mehr als zehn Jahre dauert. Ich bin froh, dass wir in Niedersachsen jetzt endlich mit dem Bau der Trasse starten. Wir müssen hier schneller werden.“

Um die Akzeptanz zu steigern, sei der Bau von Erdkabeln zu bevorzugen, zudem müsse man stärker auf die Kommunen zugehen beim Bau der Leitungen, so Meyer: „Hier muss vom Bund mehr ermöglicht werden, denn ein örtlicher Trassenkonsens ist immer noch die beste Beschleunigungsmöglichkeit. Die Taskforce Energiewende beschäftigt sich daher in einer eigenen Arbeitsgruppe, der auch Tennet angehört, sehr intensiv mit dem Netzausbau.“

Die Taskforce wurde von der Landesregierung eingerichtet, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen und die Energieversorgung zu sichern. „Darum ist ein Dialog wie heute mit Tennet immens wichtig“, so Energie- und Klimaschutzminister Meyer. „Der gesellschaftliche Kraftakt der Energiewende lässt sich nur im Dialogprozess mit verschiedenen Stakeholdern meistern, um Streitfragen in Planungs- und Genehmigungsverfahren zu schlichten und die Abläufe von Genehmigungen effizienter zu gestalten.“

Minister Meyer begrüßte die Überlegungen der niederländischen und deutschen Regierung zur Übernahme des deutschen Tennet-Stromnetzes durch die Bundesrepublik. „Wichtig ist der Erhalt der Arbeitsplätze bei einer möglichen Übernahme. Grundsätzlich ermöglicht die öffentliche Hand aber mehr Investitionen und Verantwortung für die Energiewende. Insgesamt erfordert die Energiewende Milliardeninvestitionen in die Netze.“

Nach eigenen Angaben betreibt Tennet als einer der führenden europäischen Netzbetreiber in den Niederlanden und Deutschland 24.500 Kilometer Hoch- und Höchstspannungsleitungen. Das deutsche Tennet-Gebiet ist das flächenmäßig größte der vier hiesigen Betreiber und reicht in einem Nord-Süd-Korridor von der Nordsee bis zur österreichischen Grenze. Tennet ist der mit Abstand wichtigste Stromübertragungsnetzbetreiber in Niedersachsen und zudem bislang für sämtliche Offshore-Netzanbindungen aus der Nordsee verantwortlich, von denen ein Großteil an der niedersächsischen Küste anlandet. „Tennet ist damit ein sehr wichtiges Unternehmen für das Gelingen von Energiewende und Klimaschutz in Niedersachsen und Deutschland“, so Meyer. Der zweite in Niedersachsen tätige Stromübertragungsnetzbetreiber ist Amprion.


Artikel-Informationen

erstellt am:
27.03.2023

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