Artikel-Informationen
erstellt am:
31.01.2025
zuletzt aktualisiert am:
05.09.2025
Die Auswirkungen des Klimawandels sind auch in Niedersachsen deutlich spürbar. Extreme Hitzewellen und Trockenperioden wie in den Jahren 2018-2020 und auch 2022 wechseln sich mit Starkregenereignissen und Überflutungen ab, zuletzt im Winter 2023/24. Diese Herausforderungen belasten Umwelt und Menschen auch in Niedersachsen zunehmend. Wasser, eine unserer wertvollsten Ressourcen, steht dabei immer stärker unter Druck. Hohe Schadstoffbelastungen, niedrige Grundwasserstände und häufiger auftretende Überflutungen verdeutlichen den Handlungsbedarf. Um Niedersachsen zukunftsfähig zu machen, ist ein neuer, ganzheitlicher und nachhaltiger Umgang mit Wasser erforderlich.
Der Masterplan Wasser des Landes Niedersachsen soll diese Anforderungen aufgreifen und einen Wegweiser für ein zukunftsorientiertes Wassermanagement bieten. Er stellt die wesentlichen wasserwirtschaftlichen Handlungsfelder und Herausforderungen dar und dient dem Land, den Kommunen und der Öffentlichkeit als Orientierung, um auf regionaler Ebene effektive und nachhaltige Maßnahmen umzusetzen.
Nachhaltiges Wassermengenmanagement
Nachhaltiges Wassermengenmanagement bezeichnet die planvolle Steuerung und Nutzung von Wasserressourcen mit dem Ziel, deren Verfügbarkeit langfristig zu sichern und negative ökologische, soziale und wirtschaftliche Folgen zu vermeiden. Im Zentrum steht ein Gleichgewicht zwischen Wasserangebot und -nachfrage unter Berücksichtigung klimatischer Veränderungen, des Bevölkerungswachstums und industrieller Entwicklungen. Es umfasst Themen wie die nachhaltige Nutzung, den Wasserrückhalt in der Fläche oder den Schutz natürlicher Wasserkreisläufe (z.B. durch naturnahe Fließgewässer- und Auenentwicklung). Diese naturnahen Maßnahmen tragen wesentlich zur Regulierung des Landschaftswasserhaushalts bei und stabilisieren somit das Wasserdargebot, insbesondere in Zeiten hydrologischer Extreme wie Dürre oder Starkregen. Hierfür muss der notwendige Raum für Überschwemmung und Wasserrückhalt (sogenannte Schwammlandschaften) in naturnaher Form wiederhergestellt und gezielt gestaltet werden.
Schutz vor Wasser
In Niedersachsen, das maritime Küstenregionen, den Harz, das Harzvorland und flache Niederungsgebiete umfasst, ist der Hochwasser- und Küstenschutz von zentraler Bedeutung, um vor Überflutungen und Sturmfluten an der Nordsee zu schützen. Zusätzlich gewinnt der Schutz vor Starkregen immer mehr an Bedeutung, da Starkregenereignisse (oder intensive Niederschläge) häufig zu Überschwemmungen führen. Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Extremwetterereignisse ist eine vorausschauende Starkregenvorsorge unerlässlich, um die Sicherheit der Bevölkerung und den Schutz von Infrastruktur und Landwirtschaft zu gewährleisten. Der Küstenschutz spielt zudem eine entscheidende Rolle, um die Regionen vor dem steigenden Meeresspiegel und den damit verbundenen Risiken zu bewahren. Technische, naturnahe und strukturelle Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass Menschenleben und Hab und Gut unversehrt bleiben.
Schadstoffe reduzieren
Die Wasserqualität zu verbessern ist ein weiteres zentrales Ziel. Je weniger stofflich belastet ein Gewässer ist und je naturnäher ein Fließgewässer entwickelt ist, desto besser hält es dem Klimawandel stand. Der Masterplan Wasser soll dazu beitragen, dass der stoffbezogene Schutz von Oberflächengewässern und dem Grundwasser weiter gestärkt wird. Auch Maßnahmen zur Reduzierung des Eintrags von Schadstoffen in die Nordsee sowie das Monitoring der relevanten Faktoren finden sich im Masterplan wieder.
Die Darstellung des durch den Menschen beeinflussten Wasserkreislaufs verdeutlicht die nötige Vernetzung, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Der Masterplan Wasser setzt auf eine enge und integrative Zusammenarbeit verschiedener Akteure.
Der Masterplan Wasser soll erprobte und aktuelle Maßnahmen in diesen 3 Handlungsfeldern sammeln, evaluieren und neue Verbindungen und Synergien herstellen. Er kann genutzt werden um Förderkulissen, Strukturen und weitere Instrumente bekannt zu machen, aber auch um „best-practice“ Beispiele zu finden sowie den Bedarf an neuen Instrumenten aufzuzeigen.
Die Extremereignisse der letzten Jahre verdeutlichen: Der Schutz von und vor Wasser muss höchste Priorität haben, um nicht nur die Lebensgrundlage der Menschen in Niedersachsen nachhaltig zu sichern, sondern auch die wertvollen Ökosysteme der Region zu erhalten.
Aktuell befindet sich der Entwurf des Masterplans Wasser in der Verbandsbeteiligung.
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erstellt am:
31.01.2025
zuletzt aktualisiert am:
05.09.2025