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Umweltminister Wenzel zur Weiterentwicklung des Wolfsmanagements in Niedersachsen: Einrichtung eines Wolfsbüros beim NLWKN, intensivere Überwachung des Rudels in Munster und Forderung nach bundesweiter Koordination

Auf einer Veranstaltung mit den im niedersächsischen Wolfsmanagement tätigen Akteuren hat Umweltminister Stefan Wenzel heute (Mittwoch) in Hannover die konstruktive Unterstützung durch die ehrenamtliche Arbeit der Wolfsberaterinnen und Wolfsberater und den koordinierenden Einsatz der Landesjägerschaft gelobt. Mit dem Wolfskonzept, der Kooperation, dem finanziellen Ausgleich von Nutztierrissen und der Förderung von Präventionsmaßnahmen habe das Land schon jetzt wichtige Voraussetzungen für den Umgang mit dem Wolf geschaffen, sagte der Minister. Zur Weiterentwicklung des Konzepts und zum Erhalt und zur Förderung der Akzeptanz für den Wolf in der Bevölkerung würden die Auswertung nationaler und internationaler Erfahrungen, die Schulungs- und Informationsveranstaltungen und die Beratungstätigkeit weiter intensiviert.

In der Erörterung neuer Herausforderungen durch die wachsende Wolfspopulation und vermehrte Nahbegegnungen zwischen Mensch und Wolf, erläuterte der Minister die Maßnahmen seines Hauses:

- Es wird ein Wolfsbüro des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) eingerichtet und personell mit drei Stellen ausgestattet. Neben der Bearbeitung der Meldungen über Nutztierrisse einschließlich der Auszahlungen sowie der Bearbeitung von Anträgen auf Präventionsmaßnahmen soll damit auch eine Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der Beratungstätigkeit erfolgen. Wenzel: „Ich bin überzeugt, dass die Einrichtung des Wolfsbüros im NLWKN einen wichtigen Beitrag für das konfliktarme Zusammenleben von Wolf und Mensch leisten wird. Die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen wird von den Nutztierhaltern bislang gut nachgefragt. Wir arbeiten weiter daran, die zügige Bearbeitung zu gewährleisten.“

- Die intensivere Überwachung des Munsteraner Rudels, das durch wiederholte Sichtungen von weniger scheuen Wölfen aufgefallen ist, wurde bereits vor einigen Wochen vom Ministerium veranlasst. Für das verstärkte Monitoring wird in den nächsten Tagen eine zusätzliche Fachkraft vor Ort eingesetzt. Außerhalb des Truppenübungsplatzes erfolgt das Monitoring in Kooperation mit der Landesjägerschaft Niedersachsen, auf dem Truppenübungsplatz selbst werden zusätzliche Experten eingesetzt. Wenzel: „Ursachenforschung zum auffälligen Verhalten hat hohe Priorität, um dort, wo notwendig, mit geeigneten Mitteln und angemessen reagieren zu können. Die Sicherheit des Menschen steht dabei immer an erster Stelle!“

- Bereits im März hatte der Umweltminister eine verstärkte Zusammenarbeit auf Bundesebene angeregt. Das Thema wird auf die Tagesordnung der nächsten Umweltministerkonferenz Ende Mai kommen. Wenzel fordert unter anderem eine bundesweite Melde- und Dokumentationsstelle für den Wolf. Dort sollen alle Beobachtungen und Bewertungen zu Wolfssichtungen zusammengeführt und über einen bundeseinheitlichen Umgang mit auffälligen Wölfen beraten werden.

Wenzel: „Der unter Artenschutz stehende Wolf überschreitet auf seinen Wanderungen längst Staats- und Ländergrenzen. Entsprechend muss auch die Koordination der Länder bundesweit verbessert werden.“

- Gemeinsam werden die Kooperationspartner zudem über Maßnahmen und Methoden zur Optimierung der internen und öffentlichen Kommunikation beraten.

Artikel-Informationen

erstellt am:
06.05.2015

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