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"Welchen Nutzen hat die Solarenergie in Niedersachsen?"

Antwort von Umweltminister Hans-Heinrich Sander auf die Mündliche Anfrage der Abgeordneten Frau Harms (Grüne) - TOP 35 Nr. 3


Presseinfo Nr. 5/2004

Es gilt das gesprochene Wort

Anrede

Es ist unbestritten, dass für die Herstellung von Fotovoltaikmodulen sehr viel Energie aufgewendet werden muss.

Der spezifische Energiebedarf im Einzelfall hängt von den notwendigen Schritten der sehr unterschiedlichen Produktionsprozesse ab, auf die hier nicht eingegangen werden kann.

Zur Herstellung der Solarzellen ist zu sagen: Bei kristallinem Silizium als Grundstoff werden in einem energie-intensiven Prozess in Elektroschmelzöfen mono-kristalline oder poly-kristalline Siliziumkristalle gezogen.

Sie werden anschließend in sog. Wafer bzw. Zellen gesägt. Dabei können beträchtliche Material- und damit Energieverluste auftreten.

Die Oberfläche der Zellen muss gereinigt und anschließend vergütet werden. Die Zellen werden in der Regel auf Glas laminiert, das ebenfalls in einem energieintensiven Schmelzprozess gewonnen wurde.

Vor der Verarbeitung müssen die Glasflächen gereinigt und beschichtet werden. Die fertigen Glaskörper werden aus Gründen der Bruch- und Korrosionsfestigkeit in einem Rahmen aus Aluminium gefasst, das ebenfalls in einer Elektroschmelze hergestellt wurde.

Ebenso wie zu den Kosten einer mit Fotovoltaik erzeugten Kilowattstunde gibt es auch zu der sog. energetischen Amortisation von Fotovoltaikmodulen unterschiedliche Studien.

Diese unterscheiden sich durch die Methodik ihres Ansatzes und die unterstellten Annahmen und führen so zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Die Ergebnisse werden maßgeblich u. a. dadurch beeinflusst,

- ob eine Labor- oder eine Standardanlage untersucht wird,

- welches Material betrachtet wird,

- von welcher Sonnenscheinintensität ausgegangen wird,

- ob das altersbedingte Absinken des Wirkungsgrades und

- ob der in Abständen von rund zehn Jahren notwendige Austausch der Wechselrichter berücksichtigt werden.

Die TU Berlin geht beim Ersatz herkömmlicher Stromerzeugung durch solare Stromerzeugung bis auf die Primärenergieebene zurück.

Je nach dem zu ersetzenden Stromerzeugungssystem fallen nach Aussage der TU Berlin die Ergebnisse unterschiedlich aus.

Diese und weitere Faktoren haben unmittelbar Einfluss auf die Ergebnisse, die dadurch wiederum auch unterschiedlich ausfallen.

Dies vorausgeschickt beantworte ich die Fragen wie folgt:

Zu 1.: Ja.

Zu 2.: Siehe die einleitenden Bemerkungen.

Zu 3.: Bei der Fotovoltaik handelt es sich um eine heute nicht annähernd wettbewerbsfähige Technologie, die noch erheblichen Forschungs- und Entwicklungsaufwand erfordert.

Die neuen Förderrichtlinien der Niedersächsischen Landesregierung sehen daher auch die Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen im Bereich der Fotovoltaik vor.

Artikel-Informationen

erstellt am:
23.01.2004
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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