Artikel-Informationen
erstellt am:
04.05.2006
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Pressemitteilung 45/2006
Golmbach. Umweltminister Hans-Heinrich Sander hat heute (Donnerstag) die erste "Weiße Liste der Brut- und Gastvögel Niedersachsens" vorgestellt. Die"Weiße Liste" zeigt, - in dieser Form in Deutschland zum ersten Mal - welche beeindruckenden Erfolge durch gezielte Schutzmaßnahmen erreicht worden sind. Rote Listen über gefährdete Tier- und Pflanzenarten, die den Handlungsbedarf im Naturschutz aufzeigen, gibt es in Deutschland seit über 30 Jahren.
"Es hat sich ausgezahlt, dass wir in Niedersachsen in den vergangenen 30 Jahren vielfältige und erfolgreiche Anstrengungen zum Schutz der heimischen Vögel unternommen haben. Wir kommen damit unserer internationalen und nationalen Verantwortung nach", betonte der Minister. Durch Ausweisung von Schutzgebieten, Sicherung wertvoller Brut- und Nahrungsflächen, Umsetzung spezieller Artenhilfsmaßnahmen und über Vertragsnaturschutz mit Landwirten und Forstwirten sei es gelungen, die Lebensgrundlagen verschiedenster gefährdeter Vogelarten zu erhalten, zu verbessern oder sogar wieder neu zu schaffen.
Insgesamt 90 Arten, die in Niedersachsen regelmäßige Brutvögel sind, haben im Bestand eindeutig zugenommen und stehen deshalb nunmehr auf der "Weißen Liste". Unter den Vogelarten, die als Gastvögel alljährlich nach Niedersachsen kommen, haben 21 Arten in ihrem Bestand deutlich zugenommen und stehen ebenfalls auf der "Weißen Liste". "Es freut mich, dass wir wieder rund 400 Kranichpaare und 20 Seeadlerpaare in Niedersachsen haben. Auch europaweit seltene, völlig neue Arten wie den Löffler und die Schwarzkopfmöwe können wir zu unseren Brutvögeln zählen", so Sander. "Ich danke allen, die zu den großartigen Erfolgen ihren Beitrag geleistet haben. Den Vogelschützern, Naturschützern, Landwirten, Forstwirten, Jägern und Fischern haben wir es zu verdanken, dass es in Niedersachsen vielen Brutvogelarten besser geht als vor 30 Jahren".
Die "Weiße Liste" verfolge keineswegs den Zweck, von der bei anderen Vogelarten Besorgnis erregenden Bedrohungssituation abzulenken, so der Minister. "Von den derzeit 211 Brutvogelarten Niedersachsens sind 34 Arten vom Aussterben bedroht, 27 Arten in Ihrem Bestand stark gefährdet und 16 Arten im Bestand gefährdet. Wir haben daher auch weiterhin eine große Verantwortung für den besonderen Schutz der Vogelwelt. Mein Ziel ist es, die "Rote Liste" kürzer werden zu lassen – damit die "Weiße Liste" länger wird."
HINWEIS: Die "Weiße Liste" kann bezogen werden beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, Geschäftsbereich IV, Göttinger Chaussee 76, 30453 Hannover.
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04.05.2006
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010