Artikel-Informationen
erstellt am:
09.02.2007
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010
Pressemitteilung Nr. 12/2007
BODENWERDER. Gestern Nachmittag (8.2.07) hat Umweltminister Hans-Heinrich Sander auf Einladung des Kalkwerks Hehlen, des Kieswerks Müller und des Kieswerks Lammert & Dötzer sowie der Samtgemeinde Bodenwerder an einer Besprechung mit Vertretern der Bodenabbauunternehmen teilgenommen. Andreas Goedecke, Eckhard Henke und Klaus Gödecke sowie Stadtdirektor Ernst-August Wolf und Ratsherr Helmut Raabe trugen ihre Befürchtungen vor, dass die geplante Vogelschutzgebietsausweisung zu Konflikten mit dem Bodenabbau führe. Dazu erklärte Minister Sander:
"Die geplante Nachmeldung des zirka 170 Quadratkilometer großen EU-Vogelschutzgebietes "Sollingvorland" in den Landkreisen Holzminden und Northeim stellt für den laufenden und künftigen Boddenabbau kein Hindernis dar. Mit dem Schutzgebiet soll unter anderem der Uhu geschützt werden. Dieser profitiert geradezu vom Bodenabbau. Er brütet häufig in den Steilwänden laufender Abbauten!"
Der Uhu wurde im vergangenen Jahrhundert in Niedersachsen ausgerottet. 1937 wurde das Weibchen vom letzten Uhupaar bei Osterode im Harz geschossen. Damit war der "König der Nacht" als Brutvogel ausgestorben, wenngleich das Männchen noch bis 1965 allein weiterlebte. Dank der Hilfe vieler, gerade Ehrenamtlicher, leben inzwischen wieder rund 80 Brutpaare in Niedersachsen.
"Um die Vorkommen zu sichern, wird das Land Niedersachsen den Unternehmen, bei denen Uhus brüten, Verträge anbieten, die das Nebeneinander von Abbau und Vogelschutz einvernehmlich regeln", kündigte der Minister an.
Ferner wird das Umweltministerium einen an die Unteren Naturschutzbehörden (Landkreise und Städte) gerichteter Runderlass herausgeben, der auflistet, welche Vorhaben und Handlungen in der Regel keine erheblichen Auswirkungen auf Vogelschutzgebiete haben. Für derartige Vorhaben sind dann keine Verträglichkeitsprüfungen nach der FFH-Richtlinie beziehungsweise Vogelschutzrichtlinie durchzuführen. Ein entsprechender, klarstellender Erlass wird derzeit im Ministerium vorbereitet.
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09.02.2007
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16.03.2010