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Umweltminister Hans-Heinrich Sander besucht Wangerooge

Pressemitteilung Nr. 52/2008

Am heutigen Donnerstag besucht Umweltminister Hans-Heinrich Sander im Rahmen seiner Sommerreise die Insel Wangerooge im Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer". "Ich freue mich in dieser einzigartigen Landschaft zu sein, der einzige Lebensraum, der zweimal täglich unter Wasser steht und über einen unermesslichen Artenreichtum verfügt", erklärte Hans-Heinrich Sander sichtlich erfreut bei seiner Ankunft auf der Insel.

Zum Auftakt gab es einen Rundgang durch das Nationalpark- Haus "Rosenhaus". Silke Schmidt, Leiterin der Einrichtung, führte den Minister durch die Ausstellung und erläuterte das von der Wattenmeerstiftung geförderte Medienlabor. Das 1989 eingerichtete Nationalpark-Haus hat sich mittlerweile zu einem festen Bestandteil der Sehenswürdigkeiten Wangerooges entwickelt. Dies belegen die stetig steigenden Besucherzahlen - inzwischen kommen jährlich bis zu 40.000 Gäste. Jährlich werden mehr als 1200 Veranstaltungen durchgeführt. "Es ist schon eindrucksvoll, wie anschaulich man Umweltschutz darstellen kann", kommentierte der Minister die Ausstellung. Der Erfolg ist der guten Zusammenarbeit zwischen dem Land Niedersachsen, der Nationalparkverwaltung und der Trägergemeinschaft (Gemeinde, NABU und Mellumrat) zu verdanken, betonte Frau Schmidt. Die geplante Erneuerung der Ausstellung wird die Attraktivität der Einrichtung weiter steigern.

Im Anschluss ging es am Strand entlang Richtung Osten und am Dünenübergang auf die Südseite der Insel. Am östlichen Ostinnengroden ließ sich der Minister über Maßnahmen des Pflanzenartenschutzes im Nationalpark unterrichten. Durch Mahd des Grünlandes mit anschließender extensiver Nachbeweidung werden dort bedrohte Orchideen (Übersehenes und Breitblättriges Knabenkraut, Sumpfstendelwurz, Natternzunge und Wollgras) und hochgradig bedeutende Flächen für rastende Gänse sowie für gefährdete Brutvögel wie Kiebitz und Rotschenkel erhalten. "Die Ostfriesischen Inseln sind ´hot spots´ der Artenvielfalt in Niedersachsen, diese zu erhalten und zu schützen ist eine wichtige Aufgabe für den Nationalpark. Gerade auf den Inseln finden seltene und stark gefährdete Arten Rückzugsräume, die ihnen anderenorts mehr und mehr verloren gehen" erläuterte Peter Südbeck, der Leiter der Nationalparkverwaltung.

An der nahe gelegenen Nationalpark-Station Ost des Mellumrat e.V. traf sich Minister Sander mit ehrenamtlichen Naturschutzwarten und Vertretern des Mellumrats und ließ sich über die Arbeit des Vereins informieren. Dieser betreut die Naturschutzflächen auf der Insel Wangerooge seit 1935. Mit Einrichtung des Nationalparks 1986 wurde der Verband vom Land Niedersachsen mit der Betreuung beauftragt. Die Nationalpark-Station Ost wurde 2001 mit Unterstützung der Niedersächsischen Wattenmeerstiftung neu errichtet.

Nach gemeinsamem Mittagsimbiss in der Station ging es zurück Richtung Inseldorf. Beim Deichschart präsentierte der Minister gemeinsam das "Nationalpark-Wattpaket für Schulen" mit den Worten: "Ich freue mich über solch eine wunderbare Initiative seitens der drei Nationalparks. Hier wird die Schutzwürdigkeit des Meeres gerade für Kinder verständlich dargestellt. Und das ist sehr wichtig, denn was man kennt, schützt man auch". Das Wattpaket ist ein Gemeinschaftsprodukt der drei Wattenmeer-Nationalparks in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen sowie der Schutzstation Wattenmeer, des Vereins Jordsand und der Internationalen Wattenmeerschule in Zusammenarbeit mit Lehrkräften aus der Nationalpark-Region. Das Paket enthält vielfältige Unterrichtsmaterialien zum Thema Wattenmeer für die 3. bis 6. Klasse und ist ab dem jetzt beginnenden Schuljahr erhältlich. Symbolisch wurde das Wattpaket einer 3. Grundschulklasse überreicht, die im Anschluss gemeinsam mit dem Minister zu einer Wattwanderung aufbrach. Silke Schmidt, Leiterin des Nationalpark-Hauses und gleichzeitig zertifizierte Nationalpark-Wattführerin, machte die kleinen und großen Teilnehmer während der gut einstündigen "Wanderung auf dem Meeresgrund" mit den Geheimnissen des Watts vertraut und stellte ihnen die versteckt lebenden Bewohner des Wattbodens vor.

Artikel-Informationen

erstellt am:
14.08.2008
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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