Staatssekretärin Almut Kottwitz: 9,4 Mio. Euro für Beseitigung der Sturmflutschäden auf den Inseln - Dünen verstärken und Sandfangzäune setzen
Pressemitteilung Nr. 9/2014
Die Niedersächsische Landesregierung wird 9,4 Mio. Euro für die Beseitigung der Sturmflutschäden auf den ostfriesischen Inseln bereitstellen. Das kündigte die Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Almut Kottwitz, heute (Mittwoch) auf einer Pressekonferenz im Nationalpark-Haus Carolinensiel an. „Die Dünen auf Juist, Spiekeroog und Wangerooge haben unter dem Sturm Anfang Dezember besonders gelitten. Sie werden noch in diesem Jahr wieder verstärkt“, sagte die Staatssekretärin, die sich von Dienstag bis Donnerstag dieser Woche vor Ort informiert.
Außerdem müssten auf fast allen Inseln die sogenannten Sandfangzäune wieder aufgebaut werden, weil sie von den Fluten fortgerissen wurden. Der endgültige Maßnahmenkatalog wird erst nach Abschluss der Sturmflutsaison im April festgelegt – in enger Abstimmung zwischen dem Umweltministerium und dem für den Küstenschutz auf den Inseln zuständigen NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz).
Die Sturmfluten im Dezember hatten den Ostfriesischen Inseln deutlich erhöhte Wasserstände beschert, sie lagen bis zu 2,80 Meter höher als das mittlere Hochwasser. „Der NLWKN hat das Ausmaß der Abbrüche an den Schutzdünen bewertet“, erläuterte Projektleiter Theo van Hoorn vom NLWKN in Norden. „Grundlage dafür bildete eine detailliierte Vermessung mithilfe eines flugzeuggestützten Laserscan-Verfahrens. Aus den Ergebnissen der Vermessung ergibt sich der Bedarf für Dünenverstärkungen auf Juist, Spiekeroog und Wangerooge.“ Auch auf anderen Inseln gab es Abbrüche an den Schutzdünen. „Hier sind die Dünen aber so breit, dass kein Handlungsbedarf besteht“, sagte van Hoorn.
„Trotz der sehr hohen Wasserstände, haben sich die Abbrüche an den Schutzdünenkörpern in Grenzen gehalten“, sagte Kottwitz. „Die gezielten Sandfangmaßnahmen am Dünenfuß haben sich bewährt. So konnten Sandpolster aufgebaut werden, die jetzt größere Abbrüche an den Dünen erfolgreich verhindert haben.“ Insgesamt verfügen die Inseln über 97 Kilometer Schutzdünen, die den Sturmflutschutz gewährleisten und den Bestand der Inseln sichern.
„Der Schutz der Küste und der Inseln ist eine Daueraufgabe“, sagte die Staatssekretärin. „Aber wegen des Klimawandels müssen wir uns auch vorsorglich mit Anpassungsstrategien beschäftigen. Die Zunahme der Windgeschwindigkeiten und der Anstieg des Meeresspiegels können vermehrt zu Sedimentverlusten an Stränden und Salzwiesen führen und auch zu Schäden an Bauwerken und zu Beeinträchtigungen der Hafenwirtschaft.“
Überblick: Sturmflutschäden auf den Inseln und wesentliche Maßnahmen:
Am Westteil der Schutzdüne vor dem Hammersee auf Juist sind Dünenabbrüche bis zu sieben Meter Tiefe aufgetreten. Hier wird die Düne an der Rückseite verstärkt, um die nötige Breite wiederherzustellen. Derzeit geht der NLWKN von einem Sandbedarf von etwa 60.000 Kubikmetern aus.
Auf Wangerooge sind an den Harlehörndünen, die die Verbindung des Inselkerns mit dem Hafen sichern und Wellen dämpfend für die Hauptdeiche wirken, Abbrüche von bis zu 13 Meter Tiefe aufgetreten. Für eine seewärtige Verstärkung werden etwa 100.000 Kubikmeter Sand erforderlich sein. Weiterhin wird in diesem Jahr mit der Verstärkung des Ost-/Dorfgrodendeichs begonnen.
Auf Spiekeroog am Zeltplatz sind bis zu zehn Meter Düne verlorengegangen. Hier kann eine Verstärkung der Düne nur seewärtig erfolgen, da der Zeltplatz unmittelbar hinter der Düne liegt. Es müssen etwa 20.000 Kubikmeter Sand eingebaut werden.
Staatssekretärin Almut Kottwitz und Theo van Hoorn vom NLWKN im Pressesgespräch in Carolinensiel
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erstellt am:
29.01.2014