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Atomkraftwerk Emsland nach Revision wieder am Netz

PI 57/2020

Nach Abschluss der jährlichen Anlagenrevision ist das Kernkraftwerk Emsland (KKE) am (heutigen) Sonntag wieder ans Netz gegangen. Während der knapp dreiwöchigen Arbeiten wurden unter anderem 840 wiederkehrende Prüfungen ausgeführt, sicherheitstechnisch relevante Abweichungen traten dabei nicht auf. Während des Stillstands wurden 44 der insgesamt 193 Brennelemente gegen neue ausgetauscht und bereits eingesetzte Brennelemente inspiziert. Die Prüfungen sicherheitstechnisch wichtiger Komponenten wurden ohne Auffälligkeiten abgeschlossen. Die Ergebnisse der im Rahmen der diesjährigen Revision durchgeführten Prüfungen an Schweißnähten des Reaktordruckbehälters zeigten keine Veränderungen gegenüber der letztmaligen Prüfung.

Während der Revision ereigneten sich meldepflichtige Ereignisse: Zum einen wurde bei der Prüfung der Dampferzeuger-Heizrohre an einem Rohr eine Wanddickenschwächung von 23 Prozent festgestellt. Die Überprüfung erfolgte auf Grundlage von Empfehlungen der Weiterleitungsnachricht (WLN) 2018/06 der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) und Empfehlungen der Reaktorsicherheitskommission (RSK) aus ihrer 512. Sitzung.

Der Prüfumfang wurde in der Revision 2020 in allen vier Dampferzeugern derart ausgelegt, dass alle Empfehlungen vollständig erfüllt wurden, das betroffene Rohr wurde vorsorglich verschlossen. Zum anderen wurde bei einer Wiederkehrenden Prüfung fälschlicherweise ein Grenzwert angeregt, was zum kurzzeitigen Ausfall eines von vier Nachkühlsträngen führte. Des Weiteren kam es im Rahmen einer Sonderprüfung bei der Umschaltung auf das Reservenetz zur fehlerhaften Abschaltung von vier Gleichrichtern. Diese laden Batterien, die zur Versorgung jener Verbraucher dienen, für die eine unterbrechungsfreie Versorgung erforderlich sind.

Sämtliche Ereignisse waren in Kategorie N (Normal) der Meldekriterien einzustufen und wurden der Aufsichtsbehörde fristgerecht gemeldet und hatten keine sicherheitstechnische Relevanz. Alle für die nukleare Sicherheit bedeutsamen Revisionsarbeiten wurden vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und den hin-zugezogenen Sachverständigen des TÜV Nord EnSys (Hannover) und der Stangenberg und Partner (SPI) intensiv kontrolliert und überprüft. Diese Prüfungen bestätigten, dass keine Abweichungen vom genehmigten Zustand der Anlage vorliegen, die Zustimmung zum Wiederanfahren ist erteilt worden.

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