Artikel-Informationen
erstellt am:
07.08.2025
zuletzt aktualisiert am:
11.08.2025
PI 058/2025
Der Anfang ist gemacht: Ein symbolischer erster Rammschlag hat die Bauarbeiten für einen neuen Großschiffsliegeplatz im Emder Außenhafen gestartet. Das Großprojekt kostet
70 Millionen Euro und wird aus dem Etat des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz im Rahmen des „Masterplan Ems 2050“ finanziert.
Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies: „Der Emder Hafen ist die Nr. 2 in Deutschland beim Automobilumschlag und die Nr. 3 in Europa. Der Großschiffsliegeplatzmit seiner Kajenlänge von 337 Metern dient dazu, die Autotransporter mit großem Tiefgang auch künftig in Emden abfertigen zu können. Der Lückenschluss sorgt für eine optimierte Nutzung der Fläche und ermöglicht künftig auch mehr Umschlag für den Hafen. Der neue Großschiffsliegeplatz ist ein sichtbares Zeichen dafür, wie wir als Land Zukunft im Zusammenspiel von Umwelt und Wirtschaft gestalten – Emden wird so im Wettbewerb auch weiterhin vorne liegen und die Qualität der Ems wird verbessert.“
Die Niedersächsische Hafengesellschaft NPorts hat den Großschiffsliegeplatz geplant und ist auch zuständig für den Bau. „Mit dem Bau des Großschiffsliegeplatzes gleichen wir Nachteile aus, die durch die flexible Tidesteuerung bei der Autoverladung im Emder Hafen entstehen“, so Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, „und verknüpfen so die Masterplan-Ziele: Lösung des Schlickproblems in der Ems und Sicherung der wirtschaftlichen Entwicklung der Region.“ Für die ökologische Sanierung der Ems sei es entscheidend, so früh wie möglich mit der im Masterplan Ems verankerten Tidesteuerung zur Lösung des Schlickproblems zu beginnen. „Und dafür ist der Großschiffsliegeplatz eine wichtige Grundlage“, so Meyer.
Das Planfeststellungsverfahren für die flexible Tidesteuerung steht in den Startlöchern. Im Sommer 2020 hatten der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft., Küsten- und Naturschutz (NLWKN) das Verfahren in einem technischen Test über bereits mehrere Wochen erprobt. Dabei hatte sich gezeigt, dass der erwartete Absunk des Wasserspiegels im Emder Außenhafen nach dem Schließen des Emssperrwerks deutlicher ausfiel als prognostiziert: Binnen zehn Minuten um 40 Zentimeter. Damit bestand die Gefahr, dass die Ladeklappen der Autotransporter Schaden nehmen. Das während des Tests dadurch erforderliche Aussetzen der Tidesteuerung zum Zeitraum der Verladevorgänge reduzierte die Wirkung auf die Schlickbelastung. Umweltminister Meyer: „Durch den Bau des Großschiffsliegeplatzes können jeweils zwei Transporter auch während der Tidesteuerung be- und entladen werden. Damit können wir nach der erwarteten Genehmigung ab 2027, wenn der Liegeplatz fertig ist, mit der Tidesteuerung beginnen.“
Die Stadt Emden hatte als Partner des Masterplans Ems stets betont, dass sie der Tidesteuerung nur dann zustimmen werde, wenn die Nachteile für den Emder Hafen ausgeglichen werden. Weil der Großschiffsliegeplatz nicht alle Beeinträchtigungen im Emder Hafen ausgleicht, hat die Landesregierung zur vollständigen Umsetzung der Tidesteuerung mit dem Ende Juni 2025 beschlossenen Haushaltsplanentwurf 2026 auch die Ausfinanzierung und Anpassung des Emskais zur vollständigen Umsetzung der Tidesteuerung sichergestellt, der niedersächsische Landtag muss dem noch zustimmen. „Damit schaffen wir in Emden einen mustergültigen Ausgleich von Ökonomie und Ökologie, stärken den Hafen und verbessern die Umweltsituation an der Ems“, so Umweltminister Meyer.
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erstellt am:
07.08.2025
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11.08.2025