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erstellt am:
21.05.2019
Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz fördert im Rahmen des „Programms zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Dörfern und Städten“ Projekte zum Insektenschutz mit rund 1,3 Millionen Euro.
„Mit der Förderung der Insektenvielfalt setzen wir auf ein absolutes Zukunftsthema, das die Menschen emotional bewegt. Die bisherigen allgemeinen Maßnahmen für die Förderung von Lebensräumen und die Vernetzung von Biotopen sind wichtige Bausteine, konnten aber offensichtlich den Insektenrückgang nicht aufhalten. Daher freue ich mich, dass wir das erfolgreiche Programm zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Dörfern und Städten auch im dritten Jahr weiterführen können“, sagte Umweltminister Olaf Lies.
Neben der freien Landschaft kann auch der Siedlungsraum je nach Nutzung und Ausprägung in Gärten, Grünflächen und Parkanlagen zahlreichen Insekten geeignete Lebensräume bieten. Zur Schaffung von Wildblumenflächen, Streuobstwiesen und Gewässerlebensräumen im Innenbereich von Städten und Dörfern sollen zehn Projekte mit einer Zuwendungssumme von fast 1,3 Mio. Euro gefördert werden. Dabei kommen neben 500.000 Euro aus Landesmitteln auch 800.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zum Einsatz.
Der Insektenrückgang ist Ausdruck einer verarmenden Landschaft und ein Warnsignal für den Verlust der Artenvielfalt insgesamt. Der Rückgang der Insekten hat damit nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf uns Menschen. „Wir wollen eine Trendwende erreichen und den unwiederbringlichen Verlust unserer Insekten stoppen. Dafür müssen wir viel weitergehende Aktivitäten entwickeln“, sagte Lies. „Weitreichende Folgen für den Naturhaushalt und für unsere natürlichen Lebensgrundlagen können wir sonst nicht mehr verhindern.“ Um eine Strategie gegen den Insektenschwund zu entwickeln hatte der Umweltminister in Kooperation mit der Heinz Sielmann Stiftung die relevanten gesellschaftlichen Gruppen zu einem Dialog und Workshop „Insekten schützen – Vielfalt bewahren“ eingeladen. Dieser Workshop soll bereits Anfang Juni in Duderstadt fachliche und konzeptionelle Impulse erarbeiten.
Insekten sind ein wesentlicher Bestandteil der biologischen Vielfalt und spielen in den Ökosystemen, z.B. bei der Bestäubung von Nutzpflanzen, eine zentrale Rolle. Sie gehören zu den ältesten und erfolgreichsten Bewohnern der Erde. Mit ca. 33.000 heimischen Arten stellen die Insekten die artenreichste Gruppe in Deutschland dar. Sie kommen in fast allen Ökosystemen vor. Die Lebensweisen und ihre Ansprüche an Lebensräume, Nahrung oder Kleinklima sind ebenso vielfältig wie die Insekten selbst.
Seit 2001 wird der 22. Mai als Internationaler Tag der biologischen Vielfalt gewürdigt. Er erinnert an den 22. Mai 1992, an dem der Text des UN Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD) offiziell angenommen wurde.
Projektübersicht Programm zur Erhaltung der biologischen Vielfalt in Dörfern und Städten:
Landkreis |
Projekt |
Zuwendungssumme |
Aurich |
Anlegung von Blüh- und Streuobstwiesen, Bepflanzung von Lärmschutzwällen |
24.043,20 € |
Diepholz |
10.000 qm Biodiversitätsdach ("Wir legen die Wiedlingswiesen höher") |
316.922,53 € |
Emsland |
Natur in der Stadt - Sögel summt |
397.564,86 € |
Göttingen |
Aktiv in Bovenden für Insekten und Bienen |
297.296,53 € |
Heidekreis |
Sanierung von 3 Teichen im Breidings Garten |
10.806,39 € |
Hildesheim |
Förderung der biologischen Vielfalt in Alfeld (Leine) |
70.976,23 € |
Holzminden |
Renaturierung und Neuanlage von Gewässern |
80.000,00 € |
Oldenburg |
BeeScapes auf dem Gelände der Carl von Ossietzky-Universität |
5.771,37 € |
Osnabrück |
Wiederherstellung Allee und Erneuerung Streuobstwiesen |
25.920,00 € |
Osterholz |
Hörenberg Streuobst und Bienenwiese |
73.899,12 € |
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21.05.2019