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erstellt am:
04.07.2025
PI 049/2025
Mit einem symbolischen Spatenstich hat Niedersachsens Energieminister Christian Meyer am (heutigen) Freitag auf Norderney die geplanten Bauarbeiten für weitere Offshore-Netzanbindungssysteme angeschoben. „Offshore-Windkraft ist ein günstiger, effizienter und klimaschonender Baustein der Energiewende“, so Meyer. „Denn Offshore wird ein Großteil des dringend notwendigen Ausbaus der Erneuerbaren Energien stattfinden. Wir machen uns damit frei und unabhängig von fossilen Energien wie Gas, Kohle und Öl und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.“
Die Horizontalbohrungen zur Querung der Insel Norderney bilden den Auftakt der Bauarbeiten für zwei Projekte, die 2030 und 2031 in Betrieb gehen sollen: BalWin1 und BalWin2 verbinden Nordsee-Windparks mit dem Übertragungsnetz an Land. Dafür verlegt der Netzbetreiber Amprion Kabel auf hoher See, im niedersächsischen Küstenmeer sowie an Land zwischen der Küste und dem Raum Osnabrück. Die übertragene Leistung entspricht dann dem Bedarf von rund vier Millionen Menschen. „BalWin1 und BalWin2 sind wichtige Bausteine der Energiewende“, so Energieminister Meyer. „Sie werden gemeinsam vier der insgesamt geplanten 70 GW Offshore-Windenergie anbinden und somit einen wertvollen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität leisten. Niedersachsen bleibt damit das Energieland Nummer 1 mit vielfältigem Potenzial zur Wertschöpfung. Denn auch die Offshore-Windkraft wird zum Großteil über uns ans Festland angebunden.“ Durch die Erhöhung der Übertragungskapazität wird die Gesamtanzahl der noch zu verlegenden Offshore-Netzanbindungssysteme reduziert. Meyer: „Wir stehen zum Offshore-Ausbau und treiben ihn voran. Dank neuer Techniken können wir noch effektiver werden und den knappen Raum besser nutzen.“
In diesem Sommer wird Amprion die ersten sechs der insgesamt achtzehn Horizontalbohrungen im Küstenmeer realisieren. Die beiden Vorhaben werden das 10. und 11. Offshore-Netzanbindungssystem über Norderney sein. Damit einher geht auch eine sehr gute Kooperation mit der Inselgemeinde und auch mit der Gemeinde Hagermarsch mit dem Anlandungspunkt in Hilgenriedersiel. „Diese meistern die erforderlichen und großen Kraftanstrengungen mitten in der Tourismussaison hervorragend und machen so die zügigen Bauarbeiten möglich“, so der Minister.
Zum Hintergrund:
Die Offshore-Netzanbindungssysteme BalWin1 und BalWin2 verbinden Windparks in der Nordsee mit dem Übertragungsnetz an Land. Sie werden sowohl auf der Land- als auch auf der Seeseite größtenteils parallel zueinander installiert. Beide Projekte können jeweils eine Leistung von 2.000 Megawatt übertragen. Das entspricht zusammen dem Bedarf von etwa 4 Millionen Menschen. Sie sollen 2030 und 2031 in Betrieb genommen werden. Von den Nordsee-Windparks aus verlaufen die Kabel zunächst 155 bzw. 165 Kilometer auf See. Sie unterqueren die Insel Norderney und erreichen im Bereich Hilgenriedersiel die Küste. Auf dem landseitigen Teil von BalWin1 und BalWin2 werden etwa 205 bzw. 215 Kilometer Erdkabel verlegt. Um zu ihren jeweiligen Netzverknüpfungspunkten in Wehrendorf (BalWin1) und Westerkappeln (BalWin2) zu gelangen, werden sich die Vorhaben auf dem letzten Teil der Strecke trennen.
Die Horizontalbohrungen werden im sogenannten HDD-Verfahren (Horizontal Directional Drilling) umgesetzt. Dabei werden Kabelschutzrohre in die Bohrkanäle eingebracht, in die anschließend die Gleichstromkabel eingezogen werden. Für die Bauarbeiten nutzt Amprion ein behördlich festgelegtes Bauzeitenfenster zwischen Juli und September. In diesem Sommer wird Amprion auf einer Länge von rund 1.100 Metern von der Inselmitte in südliche Richtung bis ins Watt bohren. 2026 folgt die Bohrung von der Inselmitte in Richtung Norden, bevor in 2027 schließlich der Festlanddeich bei Hilgenriedersiel unterquert wird. Parallel zur Baumaßnahme für BalWin1 und BalWin2 verlegt Amprion in diesem Sommer die Seekabel für DolWin4 im Bereich um Norderney.
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erstellt am:
04.07.2025