Minister Meyer besucht Fischereibetrieb in Landesbergen

PI 110/2023

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat heute den Fischereibetrieb Brauer in Landesbergen im Landkreis Nienburg (Weser) besucht. Fisch Brauer ist einer von insgesamt fünf Betrieben, die in Niedersachsen am sogenannten Aal-Taxi-Projekt teilnehmen. Das Projekt unterstützt den Schutz des Europäischen Aals, dessen Bestände insgesamt einen schlechten Zustand aufweisen.

Umweltminister Meyer: „Der Aal ist eine bedrohte Fischart und deswegen ist es wichtig dafür zu sorgen, dass die Bestände, die wir hier in der Weser haben, auch unbeschadet an die Nordseeküste kommen.“ Denn der Europäische Aal zeigt ein ausgeprägtes Wanderverhalten: Geschlechtsreife Aale durchwandern unsere Flüsse in Richtung Küste, um von dort ihre Reise zu den Laichgebieten in die Sargassosee anzutreten. Auf diesem Weg sind Aale allerdings vielfältigen Gefahren ausgesetzt – wie zum Beispiel Verletzungen durch Wasserkraftanlagen.

Das Aal-Taxi setzt genau dort an: Berufsfischer des Landesfischereiverbandes fangen die Aale im Ober- und Mittellauf der Weser und setzen sie in Küstennähe wieder aus. Dadurch können menschengemachte Hindernisse umgangen werden und die ausgesetzten Aale erreichen ohne weitere Barrieren die Nordsee, von der sie ihre weitere Reise zu den Laichgebieten antreten können.

Umweltminister Christian Meyer: „Das Aal-Taxi leistet einen wichtigen Beitrag, um die Bestände der Aale zu sichern und zu schützen. Deswegen freue ich mich, dass wir das Projekt jetzt mit weiteren 150.000 Euro unterstützen und es so am Leben halten können.“

Das Projekt läuft bereits seit dem Jahr 2017 und transportiert zwischen fünf und zehn Tonnen Aal jährlich von der Weser an die Nordsee. Damit trägt das Projekt maßgeblich dazu bei, die von der EU geforderten Abwanderungsmengen der geschlechtsreifen Blankaale zu erfüllen. Infolge des Rückgangs der Aalbestände wurde durch die EU dazu eine Verordnung (die sogenannte Aal-VO) erlassen, die die Mitgliedstaaten zur Erstellung von Aalmanagementplänen verpflichtet. Diese Pläne enthalten Maßnahmen zur Erreichung einer Mindestabwanderung von Aalen ins Meer, über deren Umsetzungsstand regelmäßig zu berichten ist.