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Niedersächsischer Wärmegipfel

Lies und Meyer: „Brauchen Fahrplan für Niedersachsen: Wärme-wende erfordert Planbarkeit und Verlässlichkeit für Kommunen, Wirtschaft und die Menschen“


PI 019/2024


Um die großen Herausforderungen der Umsetzung der Wärmewende in Niedersachsen gemeinsam zu gestalten, haben der niedersächsische Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies sowie Umwelt- und Energieminister Christian Meyer an diesem Freitag (16. Februar 2024) zu einem Wärmegipfel eingeladen.

Die beiden Minister diskutierten mit den für das Gelingen der Wärmewende in Niedersachsen maßgeblichen Verbänden und Institutionen - darunter Vertreterinnen und Vertreter der niedersächsischen Kommunen, den großen Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände, der Energieversorger, des Sanitär- und Heizungsgewerbes, des Baugewerbes und der Wohnungswirtschaft, des Handwerks, der Umweltverbände und der Wohlfahrts- und Sozialverbände – wie die Wärmewende strukturiert zu einem Erfolg gebracht werden kann und welche Hürden und Herausforderungen dafür aus dem Weg zu räumen sind. Der Wärmegipfel soll den Auftakt zu einem gemeinsamen Arbeitsprozess bilden, bei dem die einzelnen Themen vertieft erörtert und Lösungen entwickelt werden.

„Die Wärmewende ist eine riesige Aufgabe, aber sie lohnt sich. Der Beitrag für den Klimaschutz ist beträchtlich und sie bietet auch für das Handwerk, für die Bauwirtschaft und genauso etwa die Hersteller von Heiz- und Klimatechnik große Chancen“, sagte Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies im Anschluss an den Gipfel. Bezahlbare und klimagerechte Wärme sei ein Grundbedürfnis der Bürgerinnen und Bürger. „Wir stehen aber vor riesigen Herausforderungen, denn die Verunsicherung ist an allen Stellen derzeit mit Händen zu greifen – egal ob bei den Kommunen, bei Unternehmen oder bei den Bürgerinnen und Bürgern, die gerade vor der Frage stehen, in welche Heizung sie nun investieren sollen. Wir müssen diese Verunsicherung wieder durch Planbarkeit und Verlässlichkeit ersetzen. Das ist unsere erste und wichtigste Aufgabe, hier als Land unseren Beitrag zu leisten, um gemeinsam wieder zu einem strukturierten Vorgehen zurückzukehren. Eine zentrale Rolle wird hier die kommunale Wärmeplanung spielen, denn sie gibt die notwendige Planungssicherheit bei allen Beteiligten. Wir stehen als Landesregierung hier eng an der Seite derer, die diese wichtige Aufgabe nun umsetzen müssen.“

Der Niedersächsische Klimaschutz- und Energieminister Christian Meyer hat beim Wärmegipfel die Unterstützung und Finanzierung der kommunalen Wärmeplanung in Niedersachsen durch das Land betont. Meyer: „Bis 2040 wollen wir unseren gesamten Energiebedarf aus Erneuerbaren Energien decken - und ein ganz wichtiger Schlüssel hierfür ist der Gebäudebereich. Die Umstellung von mehr als zwei Millionen Wohngebäuden auf erneuerbare Wärme ist eine Herausforderung, die aber auch große wirtschaftliche Chancen etwa für Wärmepumpenhersteller und das Handwerk bietet. Denn Erneuerbare Energien sind die günstigsten und klimafreundlichsten Energiequellen, die wir als Energiewendeland Nr. 1 im Überschuss haben, während Öl und Gas immer teurer werden. Daher bin ich sehr froh, dass wir uns auf dem heutigen Gipfel mit unseren Partnern austauschen konnten, wie wir die Wärmewende in Niedersachsen vorausschauend und zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger umsetzen wollen. Das Geld für die Wärmewende ist vorhanden. Seit Beginn dieses Jahres finanziert das Land mit insgesamt 11,7 Millionen Euro pro Jahr das Erstellen von Klimaschutzkonzepten und die Wärmeplanung in den Kommunen. Danach sind durch das Niedersächsische Klimagesetz alle Mittel- oder Oberzentren in Niedersachsen bis 2026 verpflichtet, Wärmepläne zu erstellen. Erste Kommunen wie die Landeshauptstadt Hannover sind schon fertig, das freut mich besonders.“

Neben der finanziellen Unterstützung bei der Kommunalen Wärmeplanung erhalten Kommunen zudem vereinfachten und kostenfreien Zugang zu den Daten der örtlichen Energieversorger für eine fachgerechte Planung der Wärmenetze. Umfassende Hilfsangebote gibt es auch durch die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN). Die KEAN unterstützt die Kommunen im Auftrag des Umweltministeriums bei der Wärmeplanung mit einem breiten Angebot. Im Auftrag des Ministeriums hat die KEAN in 2023 zudem eine digitale Wärmebedarfskarte für ganz Niedersachsen erstellen lassen. In dem Geodatensatz sind unter anderem eine gebäudescharfe Auflösung des Wärmebedarfs und potenzielle Versorgungsgebiete enthalten. Die Kommunen bekommen damit eine erste Einschätzung des Status-Quo und eine räumlich aufgelöste Grundlage für die Wärmeplanung. Bislang wurden die Wärmebedarfskarten schon von mehr als 260 Kommunen angefordert.

Hintergrund:

Mit der Wärmewende soll der Wärmesektor auf eine klimaneutrale Wärmebereitstellung umgestellt werden. Sie ist ein wichtiger Baustein für den Klimaschutz. Denn über 50 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland entfällt auf den Wärmesektor: Für Heizwärme, für Warmwasser, oder auch zur Erzeugung von Prozesswärme in der Industrie. Der größte Teil davon wird noch mit fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas erzeugt. Neben dem Ausbau von Wärmenetzen und dem Einsatz von Technologien wie etwa den Wärmepumpen geht es hier insbesondere um Effizienz- und Einsparmaßnahmen sowie die Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärmeerzeugung.

Weiterführende Zahlen, Daten und Fakten rund um die Wärmewende finden Sie auf der folgenden Themenseite des Landes:

www.niedersachsen.de/waermewende


Artikel-Informationen

erstellt am:
16.02.2024

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