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„Mit einem modernen Auenmanagement: Hochwasserschutz und Naturschutz in der Elbtalaue verbessern“

– Umweltminister Meyer besucht das Biosphärenreservat „Niedersächsische Elbtalaue“ und stellt den Entwurf eines Auenstrukturplans vor –


PI 026/2023


Umweltminister Christian Meyer hat am (heutigen) Montag bei einem Besuch des Biosphärenreservats „Niedersächsische Elbtalaue“ auf die herausragende Bedeutung dieses einzigartigen und ökologisch hochwertigen Naturraums hingewiesen. „Das Biosphärenreservat Elbtalaue ist sowohl Modellregion für nachhaltige Entwicklung als auch für integrativen Naturschutz. Auch angesichts des Artensterbens und der Klimakrise müssen wir die Auenlandschaft durch umweltschonende Wirtschaftsformen und ein vorbildliches Auenmanagement schützen und erhalten“, sagte Minister Meyer.

Die Elbtalaue erstreckt sich über rund 100 Flusskilometer und wurde 2002 von der UNESCO als niedersächsischer Teil des länderübergreifenden Biosphärenreservats „Flusslandschaft Elbe“ anerkannt. Die Region ist eines der bedeutendsten Vogelbrut- und Rastgebiete Niedersachsens, hier wurden rund 250 Vogel- und 1.300 Gefäßpflanzenarten nachgewiesen. Das Ziel des Biosphärenreservates „Niedersächsische Elbtalaue" besteht darin, die einmalige Auenlandschaft so zu erhalten und entwickeln, dass ein Miteinander von Mensch und Natur möglich ist.

Während seines Besuchs nahm der Minister an einer Beiratssitzung des Biosphärenreservats teil. Bei seinem Antrittsbesuch in der Dienststelle der Biosphärenreservatsverwaltung (BRV) in Hitzacker bedankte sich der Minister für die Arbeit, die hier täglich im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung geleistet wird: „Nur mit dem hohen Engagement aller Beteiligten kann überhaupt all das geschafft werden, was hier seit über 20 Jahren sehr gut funktioniert.“

Anschließend machte sich der Umweltminister an Bord der „MS Hecht“ selbst ein Bild von der vielfältigen Auenlandschaft links und rechts der Elbe. Das Team der BRV stellte die Grundzüge eines „kooperativen Auenmanagements“ vor, das den Anforderungen sowohl des Naturschutzes, des Hochwasserschutzes als auch der Landwirtschaft gerecht werden soll. Die zahlreichen Akteurinnen und Akteure der einzelnen Interessensgruppen würden eng in die Maßnahmen und Strategien zur Erhaltung, Pflege und Entwicklung der Elbauen einbezogen.

In einem Netzwerk der Partner des UNESCO-Biosphärenreservates haben sich zudem zahlreiche Branchen ihre umweltgerechten Wirtschaftsweisen in der Region zertifizieren lassen. Und das Biosphärenreservat dient auch als „Lernlandschaft für nachhaltige Entwicklung“ mit Informations- und Bildungseinrichtungen in Bleckede, Amt Neuhaus, Dannenberg und Gartow. Das Archezentrum Amt Neuhaus soll dabei zum Informationszentrum ausgebaut werden und die Bedeutung der Elbtalaue für alte Haustierrassen und Nutzpflanzensorten herausstellen.

„Das länderübergreifende Biosphärenreservat Elbtalaue ist ein Juwel für den Naturschutz, nachhaltige Wirtschaftsweisen und sanften Tourismus. Das wollen wir weiter in guter Kooperation mit allen Unterstützerinnen und Unterstützern vor Ort stärken und ausbauen“, sagte Christian Meyer.

Am Nachmittag nahm der Minister schließlich an der öffentlichen Informationsveranstaltung zum Entwurf des „Auenstrukturplans (ASP) Untere Mittelelbe“ in Bleckede teil. Beim ASP geht es insbesondere um Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes, zur ökologischen Aufwertung der Natur in der Elbtalaue sowie für ein nachhaltiges Auenmanagement. Der Plan-Entwurf wurde vorgestellt vom NLWKN (Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) unter Mitwirkung der Biosphärenreservatsverwaltung und des Umweltministeriums.

„Bedrohliche Hochwasserereignisse wie zuletzt 2013 mit ungewöhnlich schnell steigenden Wasserständen sind – ebenso wie trockene Sommer mit extremen Niedrigwasserständen – wahrnehmbare Auswirkungen der Klimakrise. Guter Hochwasserschutz ist Daseinsvorsorge und kein Gegenstand von Kürzungen. Im Gegenteil: Wir müssen mehr in vorsorgenden Hochwasser- und Küstenschutz investieren. Mit dem Auenstrukturplan wollen wir auf einer Länge von 113 Kilometern Hochwasserschutz in Einklang mit einer ökologischen Auenentwicklung bringen“, so der Minister.

Auf Grundlage des Auenstrukturplans sollen an sogenannten „hydraulischen Engstellen“ aufgewachsene Gehölze zurückgeschnitten und dafür an anderer Stelle eine ökologische Aufwertung und Auenentwicklung umgesetzt werden. Insgesamt sollen sowohl der Hochwasser- als auch der Naturschutz gestärkt werden. Minister Meyer: „Dafür ist auch entscheidend, dass der Bund von seinen Ausbauplänen der Mittelelbe endlich Abstand nimmt, denn wir brauchen jetzt Klarheit für die bundeseigenen Flächen beim Hochwasser- und Naturschutz. Die neue Landesregierung lehnt eine Vertiefung der Elbe strikt ab. Die Auswirkungen für die Natur- und Hochwasserschutz in der Elbtalaue wären fatal.“

Es ist beabsichtigt, den Auenstrukturplan als verbindlichen Fachplan für die zuständigen Behörden einzuführen. Seine Umsetzung soll möglichst noch dieses Jahr beginnen.

Den Entwurf des Auenstrukturplans finden Sie hier:

https://www.umwelt.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/publikationen/natur_landschaft/publikationen-natur-landschaft-8855.html

  Bildrechte: MU

Artikel-Informationen

erstellt am:
13.03.2023

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