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Dreißig Jahre erfolgreicher Naturschutz in der Diepholzer Moorniederung

Bewährte Kooperation zwischen Verbänden und Behörden


Gemeinsame Presseinformation BUND/Niedersächsisches Umweltministerium

PI 33/2003Hannover/Sulingen, 9. Mai 2003 – "Die Diepholzer Moorniederung ist die am besten erhaltene Hochmoorlandschaft in Niedersachsen. Zahlreiche seltene und bedrohte Tier- und Pflanzenarten wie Goldregenpfeifer, Kranich und Sonnentau sind hier wieder heimisch", freute sich Renate Backhaus, die Landesvorsitzende des BUND, auf der Festveranstaltung zum 30jährigen Jubiläum des Naturschutzprojektes am Freitag im Theater Sulingen. Dieser Erfolg sei durch eine vorbildliche Zusammenarbeit von ehrenamtlichem und behördlichem Naturschutz erreicht worden. "Die Diepholzer Moorniederung ist das Kernstück des Niedersächsischen Moorschutzprogramms, das bereits 1981 beschlossen wurde und auch heute noch einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt der Naturschutzverwaltung darstellt", betonte Umweltminister Hans-Heinrich Sander. Erfreulich ist aus seiner Sicht auch, dass es gelungen ist, für das Gebiet zusätzlich Mittel aus EU-Programmen ein zu werben: "Das bestätigt das starke Engagement des BUND und zeigt uns, dass wir unsere Landesmittel in ein Projekt investieren, das auch über Niedersachsen hinaus anerkannt wird", so Sander.

Durch Flächenankauf, Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen und die Schaffung von Naturschutzgebieten konnten naturnahe Bereiche in der Moorniederung erhalten und andere Flächen nachhaltig renaturiert werden. "Für die Jahrtausende alten Moore sind dreißig Jahre wenig, für den Naturschutz in Niedersachsen ist dieses jahrelange Engagement etwas Besonderes und ein gutes Beispiel für den langen Atmen von Naturschützern", sagte die BUND-Vorsitzende Backhaus. "Die Diepholzer Moorniederung zeigt, was geleistet werden kann, wenn Akteure mit oftmals unterschiedlichen Interessen gemeinsam an eine Aufgabe herangehen", erklärte der Umweltminister.

Seit 1972 bemüht sich die Faunistische Arbeitsgemeinschaft Moore (FAM) ehrenamtlich um die Diepholzer Moorniederung. Gut zehn Jahre später machte das BUND-Projekt Diepholzer Moorniederung den Erhalt und die Entwicklung der Moorlandschaft zu seiner Aufgabe. Die Arbeiten auf inzwischen über 6.600 Hektar Fläche sind ehrenamtlich alleine nicht mehr zu leisten, deswegen honoriert ein Betreuungsvertrag zwischen der Bezirksregierung Hannover und dem BUND die Leistungen. "Heute arbeiten 15 hauptamtliche Facharbeitskräfte, Werkverträgler, Zivildienstleistende, Teilnehmer am freiwilligen ökologischen Jahr und Praktikanten für das Naturschutzprojekt, das damit eine zusätzliche Bedeutung für die strukturschwache Region hat", erläutert der Leiter des BUND-Projekts Friedhelm Niemeyer.

Neben der Zusammenarbeit von Landesbehörden, vor allem der Bezirksregierung Hannover und BUND ist auch die Kooperation mit dem Landkreis Diepholz, dem Amt für Agrarstruktur Sulingen, den regionalen Städten und Gemeinden, Stiftungen und vielen Privatpersonen wie Grundstücksbesitzern und Landwirten für die Verwirklichung der Naturschutzziele maßgeblich gewesen. "Wichtig ist der Interessensausgleich zwischen Naturschutz und den Nutzern vor Ort", erklärte Niemeyer.

Kernpunkt ist die Pflege naturschutzwürdiger Flächen, die von landwirtschaftlichen Betrieben gegen Vergütung geleistet wird. Ganz fleißige Naturschützerinnen sind die sogenannten Moorschnucken, die nach bestimmten Beweidungsplänen über die Moorflächen ziehen. Diese leichte Schafrasse verhindert, dass Birken- und Kiefernjungwuchs aufkommt und hilft so, die typische offene Moorlandschaft und ihren Erlebniswert wieder her zu stellen.

Verantwortlich Robert Exner, BUND-Pressereferat

Tel. 0511/96569-16

Rückfragen BUND-Projekt Diepholzer Moorniederung,

Tel. 05774/371

Jutta Kremer-Heye, Niedersächsisches Umweltministerium

0511/120-3426

Weiter Informationen:

www.bund-niedersachsen.de/diepholzer-moorniederung

Artikel-Informationen

erstellt am:
12.05.2003
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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