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Weißstörche

Sander: So viele Jungstörche wie seit 26 Jahren nicht mehr


Presseinformation Nr. 110/2004

HANNOVER. Von Ende August bis Ende September sind die Störche in den Süden gezogen – Zeit Bilanz zu ziehen: In Niedersachsen haben in diesem Jahr etwa 450 Weißstorchenpaare rund 1.000 Jungvögel aufgezogen, 50 Paare mit 150 Jungvögeln davon haben in der Nähe der niedersächsischen Storchenstationen gebrütet. Das sind insgesamt so viele Störche wie seit 26 Jahren nicht mehr.

"Weißstörche sind für Niedersachsen charakteristisch. Ihre Zahl hat seit Mitte der 80ziger Jahre wieder zugenommen. Das ist ein Erfolg des Naturschutzes", freute sich Umweltminister Hans –Heinrich Sander. Der Erfolg sei das Ergebnis der jahrzehntelangen gemeinsamen Arbeit der ehrenamtlichen niedersächsischen Storchenbetreuer, der ehrenamtlichen Leiter der Storchenpflegestationen, der staatlichen Vogelschutzwarte und der vielen anderen Beteiligten, die in eigener Initiative etwas für Weißstörche getan haben, sagte Sander.

Seit Mitte des letzen Jahrhunderts hat die Zahl der Brutpaare und Jungvögel kontinuierlich abgenommen. Mitte der 80iger Jahre gab es in Niedersachsen nur noch 250 Brutpaare. Manche Experten befürchteten das vollständige Aussterben der Art. Erst seit diesem Zeitraum hat die Zahl der Weißstörche langsam wieder zugenommen. Die Landesregierung hatte damals reagiert und das Niedersächsische Weißstorchenschutzprogramm ins Leben gerufen. Seitdem sind an der Mittelelbe und an der Aller, den wichtigsten niedersächsischen Lebensräumen des Weißstorchs

10 Millionen Euro für den Schutz dieser Art ausgegeben. Das niedersächsische Umweltministerium plant im nächsten Jahr rund 300.000 Euro für das Weißstorchprogramm bereit zu stellen.

Der Weißstorchenschutz in Niedersachsen sei ein Beispiel für Erfolge im Naturschutz, die in jüngster Zeit erreicht werden konnten. Die Gründe für die Zunahme der schönen Vögel seien nicht restlos geklärt. Schließlich verbrächten die Störche zwei Drittel ihres Lebens auf den Zugwegen und in ihren Winterquartieren in Afrika, die sie zum Teil über Gibraltar und zum Teil über den Bosporus erreichen. "Zur Zunahme der Weißstörche hat sicher beigetragen, dass wieder mehr naturnahe Niederungslandschaften, insbesondere an der Mittelelbe und der Aller geschaffen wurden. Dort finden die Störche ihre Nahrung beispielsweise Frösche. Zudem wurden Gefahrenquellen wie Überlandleitungen reduziert", erläuterte der Fachminister.

"Fest steht, dass die Lebensverhältnisse für den Weißstorch in Niedersachsen wieder so weit verbessert werden konnten, dass in diesem Jahr 1.000 Jungvögel in der freien Natur und an den Storchenstationen groß geworden sind", erklärte Umweltminister Sander.

Alle hoffen nun, dass möglichst viele dieser Jungstörche auf ihren gefährlichen Zugwegen überleben und in zwei bis vier Jahren, wenn sie erwachsen sind, als Brutstörche zurückkehren werden. Die ersten Altstörche werden im kommenden Frühling zwischen Ende März und Anfang Mai erwartet.

Artikel-Informationen

erstellt am:
21.10.2004
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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