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Moor- und Artenschutz in Westniedersachsen

Sander: 140.000 Euro jährlich zum Schutz des Goldregenpfeifers/Bestände erholen sich


Pressemitteilung 52/2007

HANNOVER. Positive Nachrichten aus dem Moor- und Artenschutz kann das niedersächsische Umweltministerium nach Brüssel melden: Die Bestände des Goldregenpfeifers in Niedersachsen erholen sich wieder.

"Im Moorgebiet Esterweger Dose sind 2006 insgesamt elf Reviere von Goldregenpfeifern registriert worden. Sechs Brutpaare dieser seltenen Vögel haben 15 Küken bekommen, von denen elf flügge geworden sind", erklärte Umweltminister Hans-Heinrich Sander heute (Freitag) am Rande des Landtages. Zum Vergleich: 2003 waren nur vier Brutpaare zu verzeichnen, von deren Küken nur zwei flügge wurden.

"Der zwischenzeitliche Bestandsrückgang im Dalum-Wietmarscher Moor und im Georgsdorfer Moor sowie in der Diepholzer Moorniederung – die übrigens vom BUND betreut wird - haben gezeigt, dass die früheren Schutzkonzepte nicht erfolgreich waren", ergänzte Sander. "Ein Umschwung erfolgte erst, als in der Esterweger Dose der reine Biotopschutz mit direkten Schutzmaßnahmen verknüpft wurde. Das können wir auf Grund der Bestandsentwicklung eindeutig belegen." Die von der EU gerügten Abtorfgenehmigungen aus den Jahren 1999 bis 2001 im Dalum-Wietmarscher Moor und im Georgsdorfer Moor seien nach bisherigem Kenntnisstand für die Rückgänge nicht ursächlich. Bisher nicht ausreichend beachteter Faktor waren natürliche Feinde dieser Bodenbrüter - insbesondere der Fuchs.

"Füchse kommen dort in hoher Dichte vor", erklärte Bernd-Karl Hoffmann, Leiter der Referatsgruppe Naturschutz im Umweltministerium. "Es wurde in der Esterweger Dose beobachtet, dass der Fuchs von den Randgebieten vermehrt in die Moore einwandert und Gelege sowie Jungvögel erbeutet".

Als Reaktion darauf wurde in diesem Gebiet bereits 2004 mit der lokalen Jägerschaft eine verstärkte Bejagung des Fuchses vereinbart. Darüber hinaus versehen Menschen aus der Region ehrenamtlich Nestwachen an den Gelegen der seltenen Vögel bis deren Nachwuchs flügge ist. Besonders hervorzuheben ist die Mitarbeit der Torfabbaubetriebe in der Region, die in Abstimmung mit dem Naturschutz darauf achten, dass Gelege und Jungvögel des Goldregenpfeifers nicht zerstört oder getötet werden.

Das Niedersächsische Umweltministerium gibt seit drei Jahren 140.000 Euro pro Jahr speziell für den Schutz des Goldregenpfeifers aus.

"Diese Maßnahmen zeigen Erfolg und belegen die wahre Ursache des zwischenzeitlichen Bestandsrückganges beim Goldregenpfeifer", fügte Minister Sander hinzu.

Wertgebende Arten im Dalum-Wietmarscher Moor sowie im Georgsdorfer Moor sind darüber hinaus der Kiebitz, die Krickente und der Rotschenkel. Bei allen diesen Arten ist eine zumindest konstante, meistens jedoch positive Entwicklung der Population festzustellen.

"Auch darauf verweist unser Antwortschreiben an die Europäische Union, das wir – den Regularien entsprechend – über das Bundesumweltministerium nach Brüssel schicken", sagte der Umweltminister.

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.04.2007
zuletzt aktualisiert am:
16.03.2010

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