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Asse-Laugen

Umweltministerium unterstützt BfS bei der Entsorgung


Pressemitteilung Nr. 54/2011

HANNOVER/BRAUNSCHWEIG. Um die radioaktiven Abfälle aus der Asse nach einem Vergleich verschiedener Stilllegungsoptionen wieder zurückzuholen, werden vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) zunächst probeweise zwei Einlagerungskammern angebohrt, um Erkenntnisse über den Zustand der Fässer und die Kammeratmosphäre zu gewinnen. Vor dem Anbohren der Kammer 12 müssen zunächst bis zu 80 Kubikmeter kontaminierte Salzlösung entsorgt werden, die sich vor einer der Einlagerungskammern befinden.

Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt und Klimaschutz unterstützt das BfS dabei, einen geeigneten Weg für die fachgerechte Entsorgung dieser Lauge zu finden. „Dazu hat das BfS beim Umweltministerium eine Ablieferung der Lauge bei der für diese radioaktiven Abfälle zuständigen Landessammelstelle des Landes Niedersachsen beantragt“, informierte die Sprecherin des Umweltministeriums.

Nun hat das in Braunschweig ansässige Kompetenzzentrum für sichere Entsorgung GmbH (KSE) - welches zur Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG gehört - die Durchführung eines Verfahrens angeboten, mit dem das radioaktive Cäsium aus der Salzlösung extrahiert werden soll, bevor es später in ein Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle gebracht werden soll. Das Abfallvolumen könnte von 80 Kubikmeter auf wenige hundert Liter reduziert werden.

„Die Funktionsweise dieses Filtrierverfahrens soll zunächst erprobt werden“, sagte die Sprecherin. Hierzu sollen insgesamt 100 Liter Salzlösung per LKW von der Schachtanlage Asse II zum Standort Wenden/Thune der Firma KSE gebracht werden.

Nach dem Versuch - der etwa vier bis sechs Wochen dauert - werden sämtliche Rückstände als radioaktiver Abfall in die Landessammelstelle gebracht. „Fest steht, dass keine radioaktiven Versuchsabfälle am Standort Braunschweig verbleiben werden“, informiert die Sprecherin und betonte, dass eine Verarbeitung radioaktiver Salzlösung am Standort Braunschweig über den einmaligen Versuch mit der 100 Liter-Probe hinaus nicht vorgesehen sei.

Die Handhabung der kontaminierten Lauge erfolgt im Rahmen der bestehenden Strahlenschutzgenehmigung und wird vom zuständigen Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Braunschweig überwacht.

In einem Abstimmungsgespräch wurde die Stadt Braunschweig vom Umweltministerium und dem Entsorgungsunternehmen KSE bereits über das Vorhaben informiert. Ein Termin für die Versuchsdurchführung steht noch nicht fest, da noch technische Einzelheiten geklärt werden müssen.

Artikel-Informationen

erstellt am:
22.06.2011

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