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Meyer warnt: „Pariser Klimaziel gefährdet – Kipppunkt mit dramatischen Folgen für das Agrar- und Küstenland Niedersachsen schon in den nächsten Jahren erwartet“

Umweltminister unterstützt Hamburger „Klimaaufruf“ zu entschlossenem Handeln gegen gefährliche Beschleunigung der Erderhitzung / Meyer spricht morgen auf Extremwetterkongress


Auf dem Extremwetterkongress in Hamburg warnen aktuell zahlreiche Klimaexpert*innen vor einer gefährlichen Entwicklung: Demnach beschleunigt sich die Erderhitzung dramatisch und droht bis 2050 sogar global die Dreigradgrenze zu überschreiten. Daher starteten die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG) und die Deutsche Meteorologische Gesellschaft (DMG) einen gemeinsamen „Klimaaufruf“ an die Politik und mahnen „zu entschlossenem Handeln.“ Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer, der am Freitag auf dem Kongress spricht, unterstützt die Forderungen: „Die in der Pariser Vereinbarung beschlossene Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad – eine Brandmauer, damit die Folgen für die Menschheit beherrschbar bleiben – droht bereits gegen Mitte der 2030er Jahre gerissen zu werden. Das wäre in nur 10 Jahren!“ Damit würden die Grenzen der Anpassungsmöglichkeiten überschritten. „Die Folgen spüren wir schon heute“, stellt Meyer fest.

Durch die fortschreitende Erderhitzung werden Extremwetterereignisse immer häufiger und intensiver. Das bedeutet: Hitzewellen mit Temperaturen, die vor allem Kinder sowie ältere und gesundheitlich vorbelastete Menschen stark belasten; langanhaltende Dürreperioden mit unvorhersehbaren Folgen für unsere Wälder, die Landwirtschaft und das gesamte Ökosystem; Überschwemmungen und Starkniederschläge zerstören Hab und Gut der betroffenen Menschen.

„Es wird also immer dringlicher, möglichst schnell aus den fossilen Energien auszusteigen und auf Erneuerbare Energien zu setzen“, so Umweltminister Meyer. „In Niedersachsen erleben wir eine erfolgreiche Energiewende mit kommunaler Wertschöpfung und der Schaffung zukunftsfähiger Arbeitsplätze. Der Ausbau der Photovoltaik hat sich in den letzten Jahren verdreifacht, die Anzahl der erteilten Genehmigungen für Windenergie hat sich verdoppelt“, so Meyer weiter.

Gerade meldet die Bundesnetzagentur zudem die Zahlen der aktuellen Ausschreibungsrunde für Windenergieanlagen an Land (nach EEG) zum 1. August 2025. Dabei erhält Niedersachsen nach NRW mit 73 Standorten die meisten Zuschläge im Umfang von 800 MW, die jetzt zusätzlich gebaut und ans Netz gehen können. Der jährliche Zubau bei der Windkraft war in Niedersachsen bereits von 460 MW Nettoleistung in 2022 auf fast 700 MW in 2024 gestiegen (vgl. www.bundesnetzagentur.de/1063706)

„Das sind weitere gewichtige Bausteine unserer Energiewende“, so Meyer. „Bundeswirtschaftsministerin Reiche darf diese Erfolgsstory für eine unabhängige und nachhaltige Energieversorgung jetzt nicht ausbremsen und wieder auf fossiles Gas und Öl zu setzen. Das wäre unverantwortlich – sowohl gegenüber den Menschen als auch der Wirtschaft.“ Meyer betont: „Niedersachsen wird schon aus Eigeninteresse als Land mit 618 Kilometern Küstenlinie und einer wichtigen Agrar- und Forstwirtschaft entschlossen und kraftvoll den Klimaschutz und die unvermeidbare Klimaanpassung vorantreiben.“

Wir haben in den letzten zwei Jahren die höchste Senkung der energiebedingten CO2-Emissionen in Niedersachsen um fast 11 Prozent erreicht. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch ist von 81,1 Prozent (2021) auf 102,3 Prozent (2024) gestiegen. Erstmals erzeugen wir mehr Strom aus Sonne, Wind und Biogas als wir verbrauchen.

„Mit der Wiedervernässung von Mooren und dem Umbau zu klimaneutralen Wäldern stärken und schaffen wir CO₂-Speicher – und erhalten dabei unsere Biodiversität. Zusammen mit Erneuerbaren Energien und Speicherlösungen verfügen wir über die Technik für eine CO₂-neutrale Energieversorgung. Wir können und werden in Niedersachsen unseren Beitrag zur Eindämmung der Erderhitzung leisten. Eine Trendumkehr zum Besseren ist möglich, wirtschaftlich und machbar – deshalb unterstütze ich den Hamburger Klimaaufruf ausdrücklich“, so Meyer.

Umweltminister Meyer wird am Freitag ab 13 Uhr selbst mit digitaler Zuschaltung beim Extremwetterkongress sprechen.

Weitere Informationen unter https://extremwetterkongress.org

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.09.2025

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